1873 -
Coblenz
: Baedeker
- Autor: Cremans, Hubert, Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 14
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Topographie Italiens. §. 68.
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(Teverone) verstärkt, aber erst wenige Meilen oberhalb Rom für kleinere
Fahrzeuge schiffbar. Bei Ostia theilt er sich in zwei Mündungsarme,
von denei) nur der nördliche schiffbar ist.
Auf der Ostseite der Halbinsel gibt es ausser dem Aufidus
(j. Ofanto) nur Bäche, die fast unmittelbar vom Gebirge ins Meer
stürzen.
§• 68.
Topographie Italiens.
A. Oberitalien oder die grosse, von der Wasserfülle des
Po’s befruchtete Ebene ist eine continentale Zugabe zur Halb-
insel, wie Sicilien eine maritime. Sie enthält die Landschaften,
welche die Römer vor Caesar und Augustus nicht zu Italien
rechneten.
1) Liguria umfasste in Auguslus’ Zeit den Küstenstrich
zwischen den Flüssen Varus und Macra nördlich bis zum Padus.
Der schmale Küstensaum am Südfusse des fast unmittelbar in
das Meer abfallenden ligurischen Apenninus mit den Schuttab-
lagerungen wilder Sturzbäche hat von jeher seine Bevölkerung auf
das Meer hingewiesen. Der Haupt-Handelsplatz war schon im
Alterthum Genua (j. Genova) im innersten Winkel des ligustischen
Busens.
2) Gallia cisalpina oder togata.
Diese grosse, von den Galliern eingenommene Ebene reicht
von den Centralalpen bis zu dem etrurischen Apenninus und zer-
fällt in eine grössere nordwestliche Hälfte, Gallia transpadana
(von den Centralalpen bis zum obern Po und von den Westalpen
bis zur Etsch), und eine kleinere, südöstliche, Gallia cispadana
(vom mittlern und untern Po bis zum etrurischen Apenninus und
von der Trebia bis zum adriatischen Meere). Beide trennt der
mittlere Lauf des Po, dessen Alpenzuflüsse mit ihren (herrlich
umgebenen) Seebecken das transpadanische Land reichlicher be-
wässern, als die leicht versiegenden Apenninenflüsse das cispada-
nische. Daher war auch jenes von jeher stärker angebaut.
Städte, a) in Gallia transpadana: Taurasia, das spätere
Augusta Taurinorum (j. Torino) und Cr emo na, beide am Po selbst,
Ticin um (j. Pavia) am Ticinus, Mediolanum (j. Milano) zwischen
dem Ticinus und der Addua, Mantua (j. Mantova) in einem durch den
Mincius gebildeten Sumpfe, Verona an dem Atbesis (init dem noch
Pitz, Geogr. u. Gesch. fär obere Kl. I. Bd. 14. A«fl. 14