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1. Das Alterthum - S. 250

1873 - Coblenz : Baedeker
250 Zweiter Samniterkrieg. §. 89. lieh von Samnium erscheinen als neutral oder den Römern be- freundet. Nachdem die Römer durch die Festsetzung in den beiden Ebenen Unteritaliens, der campanisclien und der apulischen, die Samniter völlig isolirt und vom Meere abgeschnitten hatten, so <lass sie einen combinirten Angriff in der Fronte und im Rücken unternehmen konnten, baten die Samniter um Frieden, rüsteten sich aber, als die Römer unbedingte Unterwerfung verlangten, zur Fortsetzung des Krieges. Auf ein (absichtlich verbreitetes) Gerücht, dass die Samniter Luceria belagerten und Apulien bedrohten, zog ein römisches Heer (etwa 40,000 M.), um diese wichtige Stadt (den Schlüssel zu Apulien) zu entsetzen, quer durch Samnium, ward aber 321 von dem Samniter C. Pontius bei Caudium5) in einem von zwei Pässen begrenzten Bergkessel (der Pass in ihrem Rücken hiess furculae Caudinae) eingeschlossen; der samnitische Feldherr bewilligte eine billige Capitulation in der Hoffnung, dadurch den ganzen Krieg sofort beenden zu können, doch musste das römische Heer, unter dem Joche (nach Campanien) abziehend, die Waffen strecken. Aber das römische Volk verwarf den Vertrag (welcher Räumung des samnitischen Gebietes und Zurückziehung der dort angesiedelten Colonien verlangte) und lieferte die beiden Consuln und alle, die ihn beschworen hatten, gefesselt dem Feinde aus, der jedoch die Ausgelieferten nicht annahm, um das römische Volk seiner Verpflichtungen nicht zu ent- binden. So erneuerte sich der Krieg nach zweijährigem Stillstände mit grösserer Erbitterung. L. Papirius Cursor zog (319) an der Spitze eines neuen Heeres nach Luceria, welches sich nach dem Unglücke bei Caudium den Samuitern ergeben hatte, aber wieder gewonnen wurde. In den nächsten (7) Jahren (des kleinen Krieges) haben die Römer sich nicht nur Campanien (den Kampfpreis dieses Krieges) durch Eroberung der wichtigsten Städte, durch Anlage neuer Festungen, Gründung neuer Colonien und Ertheilung des römischen Bürger- rechtes gesichert, sondern auch in Apulien festen Fuss gefasst. Damals (312) legte der Censor Appius Claudius die via Appia durch die ponlinischen Sümpfe an, um die Verbindung Roms mit Cam- panien zu sichern. ^ M Vgl. H. Nissen im Rheinischen Museum Xxv, S. 21 ff., welcher die von Niebuhr angenommene Schlacht vor der Uebergabe bestreitet.
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