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1. Das Alterthum - S. 310

1873 - Coblenz : Baedeker
310 Caesar’s Alleinherrschaft. §. 122. praefectura morum) theils auf eine bestimmte, theils auf Lebens- zeit. Wie er schon Pontifex maximus war, so ward er auch in die übrigen höheren Priestercollegien aufgenommen. Ausserdem wurde ihm durch Gesetze und Senatsbeschlüsse eine ganze Reihe ausserordentlicher Befugnisse (Entscheidung über Krieg und Frie- den, Verfügung über das Heer und die Staatskasse, Ernennung der Statthalter in den Provinzen, Leitung der Wahlen u. s. w.) beigelegt. Die der bisherigen Verfassung fremde Obergewalt auf Lebenszeit bezeiclinete der Titel Imperator, der jetzt aus einem Ehrentitel ein Amtstitel (als Praenomen) wurde und sogar auf seine Nachkommen vererben sollte. Daneben fehlte es nicht an fast vergötternden Ehrenbezeugungen: er hielt an 4 verschiedenen Tagen eben so^ viele Triumphe über Gallien, Aegypten, Pontus und Afrika, später einen fünften nicht über die be- siegten Mitbürger, sondern über Spanien; man ordnete ihm nach döm afrikanischen Kriege ein 40 tägiges Dankfest an, nach dem letzten spani- schen ein 50 tägiges, nannte ihn Vater des Vaterlandes und nach ihm den Monat Quinctilis, in welchem er geboren war, Iulius. Das äussere Kennzeichen der Monarchie lag (nach der allgemeinen Ansicht des Aller- thums) darin, dass er Münzen mit seinem Bilde prägen liess. Während der kurzen Zeit seiner Alleinherrschaft entwarf Caesar einen umfassenden Plan zur neuen Organisation seiner „Miltelmeermo- narchie“, die nach seiner Absicht auch in Verfassung und Verwaltung, in Religion und Rechtspflege, in der Zeitrechnung (seine Reform des Kalenders, s. S. 4), in Münze, Maass und Gewicht eine Einheit dar- stellen sollte. Nachdem Caesar in Afrika die Südgrenze des Reiches längs der Wüste und im Nordwesten die Rheinlinie gesichert hatte, wollte er durch die Unterwerfung der Geten an der Donau Italien auch imnor^psten schützen, eben so die Reichsgrenze im Süd- ost eu^chrarn durch einen Krieg gegen die Parther, der zugleich die Niederlage des Crassus rächen sollte. Schon hatten seine Freunde mehrere vergebliche Versuche gemacht, ihm das Diadem öffentlich zu überreichen, welches er, weil die Beistimmung des Volkes nicht erfolgte, jedesmal ablehnte, als man in den (zu Sulla’s Zeit verbrannten und zum Theil durch unächte ersetzten) $ibyl- linischen Büchern den gewünschten Ausdruck entdeckte, mp’ unter einem Könige könne Rom die Parther besiegen. Seine Anhänger verlangten daher für ihn die Königswürde ausserhalb Italien. Inzwischen hatte sich gegen das Leben des Dictators schon
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