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1. Das Alterthum - S. 344

1873 - Coblenz : Baedeker
344 Römischer Cultus. §. 137. Auch von den zahlreichen niederen Gottheiten hatten viele eine Beziehung auf Ackerbau und Hirtenleben, so: der Grenzgott Ter- minus, die Hirtengöttin Pales, dann Vertumnu s, der ursprünglich den Wechsel der Jahreszeiten bezeichnete, allmählich aber zu einem Gotte der Saaten und Obstgärten ward, und seine Gattin Pomona u. s. w. Einen Heroendienst kannten die Römer nicht (auch ihr Hercu- les war mehr Gott als Heros), dagegen hatten sie aus Etrurien den Dienst und Namen der Laren (d. h. Herren) erhallen, welche zu göttlicher Würde erhobene Seelen (Manes) verstorbener Menschen waren, wie die Penaten (Schutzgölter des Hauses, Wächter des penus), im Atrium in Bildern aufgestellt wurden und auf dem Heerde ihr Opfer erhielten. Es gab sowohl häusliche als öffentliche Laren und Penaten. Schon in der frühesten Zeit machte die Vermehrung der Götter rasche Fortschritte. Die verschiedenartigsten Erscheinungen in der Natur (an Pflanzen, Tiñeren, Menschen) wurden als Aeusse- rungen eines göttlichen Wesens personificirt, und so wie das öffentliche und Familienleben reichere Formen ‘annahm, neue Be- dürfnisse und Einrichtungen aufkamen, entstanden auch neue Gottheiten, deren Zahl daher ins Unendliche vermehrt ward. Dazu kam, dass die Gottheiten und Cuite eroberter Orte (der Etrusker, später der Griechen) nach Rom übergesiedelt wurden. Die Er- oberung Unteritaliens und besonders später die der griechischen Staaten des Ostens vollendete die Ilellenisirung der römischen Religion, namentlich durch die zunehmende Bekanntschaft mit der griechischen Litteratur und die Anhäufung griechischer Götterbil- der aus den eroberten Städten in Rom. Römische und griechische Gottheiten wurden nun identificirt und die hellenischen Mythen auf die ersteren übertragen, während das ursprüngliche römische Religionswesen keine eigentliche Mythologie gekannt hatte. End- lich kamen durch die zunehmende Berührung mit fremden Natio- nen selbst asiatische und ägyptische Cuite nach Rom. Mit dem Verfall der Republik verfiel auch die mit dem Staatswesen so eng verbundene Religion, nachdem sie schon lange ein Werkzeug der Politik gewesen war. b) Der Götterdienst. Der römische Götterdienst bestand in Gebeten (Hersagung von Gebetformeln unter bestimmten Ceremonien und mit den vor- geschriebenen Wiederholungen), Gelübden (Altäre, Tempel, Fest- spiele, Opfer, Libationen, Antheil an der Siegesbeute, ein ver
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