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1. Das Alterthum - S. 348

1873 - Coblenz : Baedeker
348 Römische Litteratur. Prosa. §. 137. de rerum natura erinnert noch an die ältere national-römische Poesie. Dagegen ist die Lyrik des Catullus in Stoff und Form abhängig von den Alexandrinern, wiewohl er seine Meister nicht selten übertrifft; selbst die Satire ward von M. Terentius Varro nach griechischem Vorbilde (des Menippus), freilich in origineller Weise (in kühner Mischung von Prosa und Versen), bearbeitet. P. Vergilius (oder Virgilius) Maro (70—19 v. Chr.) erneuerte den Versuch eines Nationalepos, indem er in der Aeneis einen national-römischen Inhalt (die Irrfahrten des Aeneas — des Stifters des römischen Volkes *— und dessen Kriege zur Begründung der Herrschaft in Italien) mit einer durch griechische Kunst vollendeten Form der Darstellung zu vereinigen suchte, und wie er hierbei den Homer (die Odyssee und die Ilias in demselben Gedichte) nachahmte, so in seinen Bucolica (oder Eclogen) die Idyllen des Theokrit, in seinen Georgjca den Hesiod. Der Satire gab Q. Hora- tius Flaccus (65—8 v. Chr.) neben einem mannichfaltigern Inhalte zugleich eine grössere Freiheit der Form (auch die dialogische); auch führte er die griechische Ode (des Alcäus und der Sappho) in die römische Litteratur ein. Seine jüngeren Zeitgenossen Ti- bullus, Propertius und Ovidius (43 v. Chr. bis 18 n. Chr.) dichteten nach dem Vorbilde der Alexandriner Elegien, vorzugs- weise erotischen Inhaltes, mit grosser Vollendung von Sprache und Rhythmus (Ausbildung des Pentameters); Ovid stellte auch griechische Mythen (metamorphoseon libri) und römische Sagen (in der Form eines Festkalenders) dar und schuf in der Heroide eine neue Kunstgattung. In ihrem sogen, silbernen Zeitalter (vom Tode des Auguslus bis zum Tode des Hadrian) erhielt die römische Litteratur einen gelehr- ten und rhetorischen Charakter, wie bei Lucanus und Silius Ita- liens (ein Nachahmer des Virgil), welche Theile der röm. Geschichte in epischer Form bearbeiteten. Das Geschmacklose dieser rhetorischen Richtung erkennt und bekämpft neben anderen Verirrungen seiner Zeit Persius in seinen Satiren. Martialis bildete das Epigramm zu einer eigenen Dichlungsart aus. Während er die Laster und Thorheiten der Zeit verspottet, sucht Iuvenalis in seinen Satiren dieselben der allgemeinen Verachtung preiszugeben. B. Prosa. Wenig später als die römische Poesie entstand auch eine prosaische Litteratur in Rom und diese ging aus den angesehensten Kreisen der Aristokratie hervor, während die Poesie, namentlich
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