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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 213

1911 - Leipzig : Hirt
Friedrich der Groe nach dem Siebenjhrigen Kriege. 213 er auch fr die Bauern; er schtzte sie gegen Gewalttaten ihrer Guts-Herren40), verbot das Bauernlegen" (Einziehung von Bauernstellen durch die adlige Gutsherrschaft), und wo die hrtere Form der Unfreiheit, die Leibeigenschaft, bestand, verwandelte er sie in die mildere, die Erbuntertnigkeit. Die Unfreiheit ganz aufzuheben, wagte der Vertreter der Auf-klrung auf dem Thron mit Rcksicht auf den Adel, und weil er davon Schaden fr die Landwirtschaft befrchtete, noch nicht. Um der Staatskasse auszuhelfen, die fr die Ausgestaltung des Heer-Wesens noch mehr als fr die friedlichen Aufgaben in Anspruch genommen wurde, sah sich Friedrich einige Jahre nach dem Hubertusburger Frieden gentigt, die Einrichtung der Verbrauchssteuern bedeutend zu erweitern und das Kaffee- und Tabakmonopol einzufhren, wodurch hohe Einnahmen erzielt wurden. Die drckenden Abgaben wren von der Bevlkerung freudiger ertragen worden, htte er nicht zu Beamten der Regie" (Steuerverwaltung) Franzofen berufen, die darin viel Erfahrung besaen, sich aber durch Hrte und Willkr verhat machten (Kaffeeriecher"). In welchen Punkten setzte Friedrich der Groe die Arbeit seines Vaters fortv 3. Die erste Teilung Polens, 1772. Bald nach dem Kriege erneuerte Friedrich der Groe das Bndnis mit Rußland, wodurch er am besten die Gefahren des russischen Zuges nach dem Westen von Preußen und Deutschland abzuwenden hoffte. Am Petersburger Hofe richtete man mehr als jemals die Augen auf Polen. Schon August Iii. hatte unter dem Einflu der Zarinnen gestanden. Nach seinem Tode whlte der polnische Reichstag unter russischem Druck Stanislaus Poniatowski, einen Gnstling der Kaiserin Katharina, zum König. Anla zu weiterer Ein-mischuug bot ihr die rechtlose Stellung der Dissidenten (Nichtkatholiken). Ihre Forderung, sie den Katholiken gleichzustellen, lehnte der Reichstag ab; aber eine Konfderation*), der sich auch der König anschlo, trat fr sie ein. Da sich unter sterreichischem Einflu eine Gegenkonfderation bildete, entbrannte der Brgerkrieg, und auch Katharina Ii. lie Truppen in Polen einrcken. Das Vorgehen Rulands und dessen gleichzeitige Erfolge gegen die Trken erregten in sterreich Besorgnis. Joseph Ii., seit 1765 Deutscher Kaiser und Mitregent in sterreich, verhandelte der die schwebenden Fragen aus zwei Zusammenknften (in Neie und Mhrisch-Neustadt) mit Friedrich dem Groen. Um es nicht zu einem Kriege zwischen sterreich und Rußland kommen zu lassen, einigten sich die Monarchen mit Katharina Ii. zur ersten Teilung Polens": Rußland erhielt den stlichen 1772. Teil von Litauen, sterreich Galizien, Preußen das alte deutsche West-Preuen, jedoch ohne Danzig und Thorn, und den Netzedistrikt. Der *) Adelsverbindung zu dem Zweck, eine Sache ntigenfalls mit Gewalt durch-zusetzen, eine im damaligen Polen ganz gewhnliche Erscheinung. Der Adel be-trachtete also die Revolution als ein ihm zustehendes Recht.
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