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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 22

1911 - Leipzig : Hirt
22 Das Mittelalter. 69. Otto I., der Groe, 936973. 1. Die Wahl. Der vierundzwanzigjhrige Otto, der Gemahl der angel-schsischen Prinzessin Editha, war schon bei Lebzeiten des Vaters von einer Versammlung der schsischen und frnkischen Groen als Nachfolger anerkannt worden. Die frmliche Wahl, an der die Groen aller Stmme 936. teilnahmen, erfolgte in Aachen. Der Erzbischof von Mainz salbte und krnte den Gewhlten, und beim Krnungsmahl in der Pfalz Karls des Groen versahen die Herzge von Lothringen, Franken, Schwaben und Bayern die alten frnkischen Hofmter als Kmmerer, Truchse, Mund-schenk und Marschall (die vier Erzmter). So deutete schon die Form der Thronbesteigung die Wiederherstellung des Reichsgedankens an. 2. Befestigung der Einheit des Reiches. Bald zeigte Otto den Fürsten, da es ihm um mehr als ueren Glanz und Schein zu tun war, und da er sie nicht als erbliche und selbstndige Nebenfrsten, sondern als knigliche Beamte betrachtete, indem er sie nach seinem Ermessen bestrafte*). @3 bildete sich deshalb eine Gegenpartei, an deren Spitze Thankmar, Heinrichs I. Sohn aus erster Ehe, Eberhard von Franken, Giselbert von Lothringen und der Erzbischof von Mainz standen. Sogar Ottos jngerer Bruder Heinrich, der nach der Krone trachtete und dabei unter-sttzt wurde von Ottos Mutter Mathilde, die Heinrich noch bei Lebzeiten des Vaters die Krone hatte verschaffen wollen, schlo sich ihnen an. Der ganze Kampf, bei dem vor allem Bestrebungen alter Herzogsgewalten im Spiele waren, gestaltete sich sehr gefhrlich fr Otto. Thankmar fiel mit dem Schwerte in der Hand an dem Altar der Kapelle der Eresburg. Lange hatte Otto noch gegen die brigen zu kmpfen, doch siegte seine Umsicht und Tapferkeit, und das Glck war ihm hold. Eberhard und Giselbert wurden bei Andernach, wo sie sich mit einer kleinen Schar befanden, ber-fallen; Eberhard fiel im Kampfe, und Giselbert ertrank auf der Flucht im Rhein. Heinrich und der Erzbischof unterwarfen sich und erhielten Ver-zeihung; trotzdem schmiedeten sie einen Plan, den König bei einem Osterfest in Quedlinburg zu ermorden. Der Anschlag blieb nicht verborgen; Otto bestraste die meisten Emprer mit dem Tode und nahm den Erzbischof in Klosterhaft. Auch Heinrich wurde vorlufig gefangen gehalten, erhielt dann aber auf die Frbitte seiner Mutter Mathilde, die sich endlich mit Otto ausshnte, abermals Verzeihung und blieb von nun an seinem Bruder treu ergeben. *) Den Herzog Eberhard verurteilte er wegen Landfriedensbruchs zu einer Geldstrafe, die in edlen Rosien zu leisten war, dessen Vasallen zum Hundetragen, einer alten deutschen Ehrenstrafe. Den Herzog von Bayern, den Sohn Arnulfs, vertrieb er, weil er ihm die Huldigung verweigerte.
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