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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 45

1911 - Leipzig : Hirt
Das Rittertum. 45 77. Das Rittertum. 1. Entstehung. Je mehr der Kriegsdienst zu Pferde zunahm, desto hher stieg das Ansehen derer, denen ihr Grundbesitz erlaubte, als riter oder Ritter das Waffenhandwerk berufsmig auszuben. Sie bildeten seit dem 10. Jahrhundert allmhlich einen besonderen Stand, und eine grere Geschlossenheit erhielt dieser Stand dadurch, da es Gewohnheit wurde, Lehen, von denen der Kriegsdienst zu Pferde geleistet werden mute, nur an Shne von Mnnern zu geben, die dies getan hatten. Besonders in den Kreuzzgen bildete sich das Rittertum aus: die Ritter, die den Kern der Heere bildeten und mit ihren Standesgenossen aus fremden Nationen zusammentrafen, fhlten sich als ein der alle abend-kndischen Staaten ausgebreitetes Adelsvolk. Die Ministerialen ver-schmolzen mit ihnen zu einem Stande, dem niederen Adel, der dem die Fürsten als hoher Adel standen. Die Formen des Rittertums er-hielten ihre festere Gestaltung vorwiegend unter dem Einflu der fr an-zfischen Ritterschaft. Damals drangen auch die ersten Lehnwrter aus dem Franzsischen in die deutsche Sprache. Dahin gehren: Abenteuer, Palast, Plan, Preis, fein, fehlen. 2. Ritterliche Erziehung. Der fr den Ritterstand bestimmte ritter-brtige Knabe kam in der Regel zu einem fremden Ritter oder zum Lehnsherrn, wo er mit andern unter einem Zuchtmeister zuerst als Edel-knabe, dann als Knappe hfische Zucht und den Waffendienst erlernte. Bei einer feierlichen Veranlassung wurde der Knappe Ritter. Nach voraus-gegangenem Gottesdienst legte er die Rittergelbde ab: der Kirche und dem Lehnsherrn treu zu sein, die Ehre rein zu erhalten, die Bedrngten zu beschtzen und gegen die Frauen hflich und bescheiden zu sein (Gottes-dienst, Herrendienst, Frauendienst); dann empfing er den Ritterschlag (die swertleite) und die ritterlichen Waffen. 3. Die Turniere, deren Vorbild die Kampfspiele des Altertums waren, gaben Gelegenheit, die Gewandtheit in der Handhabung der Waffen ffentlich zu zeigen und auch im Frieden Ruhm zu erwerben. Durch feste Ord-nungen gestalteten die Ritter sie zu schnen Festen, an denen auch die Damen als Zuschauerinnen teilnahmen. Die ersten Turniere fanden kurz vor dem ersten Kreuzzuge in Frankreich statt, und hier behielten sie bis in die Neuzeit eine noch grere Beliebtheit als in Deutschland. Ver-anstaltet wurden sie anfnglich nur von Fürsten und Herren bei besonderen Gelegenheiten; spter bildeten sich auch Turniergesellschaften, die sich die regelmige Pflege dieser Kampfspiele zur Aufgabe machten. Auer dem Einzelkampf (tjost) war auch der Maffenkampf (bhurt) gebruchlich. 4. Die Edelfrauen. Die Mdchen schickte man, wenn sie nicht im Kloster erzogen wurden, gewhnlich an den Hof des Lehnsherrn, wo sie unter der Obhut der Burgfrau standen und von einer Meisterin" in der
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