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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 68

1911 - Leipzig : Hirt
68 Das Mittelalter. Die Brder teilten ihre Lnder unter ihre Shne, und fr die fol-gende Zeit sind eine salzwedelsche und eine stendalsche Linie des Hauses Askanien zu unterscheiden. Die Fürsten regierten in gleicher Eintracht wie die Begrnder der beiden Linien. Sie fgten dem brandenburgischen Besitz durch Kauf die Niederlausitz hinzu. Der bekannteste unter ihnen ist Otto (Iv.) mit dem Pfeile, ein ritterlicher Held und zugleich Minnesnger. Es war ihm viel daran ge-legen, seinen Bruder Erich, der als Domherr in Magdeburg lebte, auf dem erzbischflichen Stuhle zu sehen, um in dem benachbarten Lande einen befreundeten Fürsten zu haben. Die Domherren jedoch whlten einen anderen zum Erzbischof. Darber erzrnt, begann Otto den Kampf gegen das Erzbistum. Nach langwierigen Fehden*) erreichte er sein Ziel. Die beiden Linien des Hauses wurden wieder vereinigt durch Wal-demar, den groen Markgrafen", der noch einmal die ganze Gre seines Geschlechtes zeigte. Nachdem er mehrere Kmpfe gegen benachbarte Fürsten glcklich beendet hatte, ging er einer greren Gefahr entgegen. Er leistete der Stadt Stralsund aus ihre Bitte Hilfe gegen den Fürsten von Rgen. Dieser aber schlo gegen ihn ein Bndnis mit Dnemark, Schweden, Polen, Mecklenburg, Braunschweig und noch anderen Staaten, die alle auf Brandenburgs Macht und Ruhm eiferschtig waren. Zwar 1316. mute der junge Markgraf 1316 zunchst vor der bermacht zurckweichen (bei Gransee in der Nhe von Neuruppin), aber im weiteren Verlaufe des Krieges behauptete er sich glcklich gegen alle Feinde und behielt im Frieden seine Besitzungen. 1320. Bald nach dem frhen Tode Waldemars 1320 starb auch sein un-mndiger Vetter, der letzte Sprling des askanischen Hauses. b) Innerer Zustand. Nach der Eroberung eines Gebietes lie der Markgraf nach altgermanischem Brauch einen Teil des Grund und Bodens den Eingeborenen, die dafr einen Zins zu entrichten hatten, den Rest nahm er fr sich und verteilte davon Lehen an seine Getreuen, die dafr zum Kriegsdienst verpflichtet waren. Es waren teils Ritter aus der Altmark und dem inneren Deutschland, teils markgrfliche Ministerialen. Ebenso wertvoll wie die Krieger, die der Markgraf mitbrachte, waren die spteren Einwandrer. War die Anlegung eines Dorfes geplant, so verkaufte der Markgraf ein Stck Land an einen Unternehmer. Dieser bestimmte einen Teil davon fr sich, einen anderen fr die Kirche und verkaufte den Rest an deutsche Ansiedler, die dem Markgrafen eine Grund-steuer zu entrichten hatten, während das Gut des Unternehmers steuerfrei, aber mit der Vasallenpslicht und dem Schulzenamt behaftet war. Die Bauern lebten freier als in den meisten anderen Gegenden des Deutschen Reiches, und die Freiheit erzeugte Wohlstand und Heimatliebe. *) Seinen Beinamen erwarb er dadurch, da er von einem Pfeile verwundet wurde, dessen Spitze lange nicht entfernt werden konnte.
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