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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 70

1911 - Leipzig : Hirt
70 Das Mittelalter. Unter ihrem Sohne Heinrich dem Frommen brachte der Einfall der Mongolen eine ernste Gefahr. Mongolische Stmme vom stlichen Hoch-afien Wste Gobi) und Mittelasien waren um 1200 zu einem Volke vereinigt; unter Fhrung des groen Chan Temudfchin waren sie erobernd nach Westen vorgedrungen. Eins ihrer Heere hatte Sdruland, Ungarn und 1241. Polen unter Sengen und Morden durchzogen und fiel 1241 in Schlesien ein. Herzog Heinrich, der ihnen entgegentrat, starb mit seinem ganzen Heere, fast 30 000 Mann schwer berittener Eisenreiter, den Heldentod auf der Walstatt bei Liegnitz; aber die Mongolen erlitten solche Ver-lnste, da sie von weiterem Vordringen absahen. (Rußland blieb noch 200 Jahre in ihrer Gewalt.) Schlesien zerfiel in der folgenden Zeit in viele kleine Frstentmer und kam im 14. Jahrhundert an Bhmen ( 93,1). 84. Die Städte. 1. Entstehung und Wachstum der Städte. Von den deutschen Stdten sind die ltesten rmischen Ursprungs; andere sind entstanden um Kirchen und Bischofssitze, andere um Burgen, die gegen die slawischen und ungarischen Feinde angelegt wurden; die jngeren sind Grndungen von Fürsten, so besonders in den frher slawischen Gebieten. Die Brger" waren anfangs grtenteils freie Ackerbauer; daneben gab es unfreie Handwerker, die nur fr ihren geistlichen oder weltlichen Herrn, spter freie, die fr eigenen Verkauf arbeiteten; Kaufleute lieen sich nieder wegen des Marktrechts*), das den kaufmnnischen Verkehr unter den Schutz des Marktfriedens stellte und neben gesonderter Verwaltung den wesentlichsten Vorzug der Städte bildete. Bis ins 12. Jahrhundert zhlten auch die bedeutenderen Städte nur wenige tausend Einwohner. Als aber im Zeitalter der Kreuzzge neue Verkehrswege und Absatzgebiete geschaffen wurden und die Zunahme des Geldverkehrs den Handel erleichterte, begann ein rasches Anwachsen und Aufblhen der Städte. Der Geldverkehr gestaltete sich bei weitem nicht so leicht und sicher wie heute. Man rechnete nach alter, karolingifcher Mnzordnung: 1 Pfunb = 2 Marf=20@o= tibi ober Schillinge 240 Denare ober Pfennige. Aber nach dem bergang des Mnzrechts an die Fürsten kamen verschiebenartige Mnzen in Gebrauch, und bei dem Streben der Fürsten, durch Mnzverschlechterung Gewinne zu erzielen, war der Metallwert groen Schwankungen unterworfen. Gegen Ende des 13. Jahrhunberts fhrte das Bebrfnis nach vollwertigen Pfennigen fr den Groverkehr zuerst in Bhmen zur Prgung von Groschen (Grossi Pragenses, b. h. Prager Dicke). Auch auslnbische Mnzen waren in Umlauf, namentlich byzantinische Golbsolibi und italienische Dukaten. Fr den Kleinverkehr bienten Brakteaten, bimne, einseitig geprgte, schsselfrmige Mnzen. Je mehr der Vorrat an Gelb wuchs, besto mehr sank seine Kaufkraft; immerhin war sie im 13. Jahrhundert noch etwa fnfmal so groß wie heute. *) Der Markt wrbe ursprnglich im Anschlu an den Gottesbienst abgehalten; daher die Bezeichnung Messe".
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