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1. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 128

1904 - Leipzig [u.a.] : Teubner
128 Vierte Periode. 15171648. Reformation und Gegenreformation. Fronen, Aufhebung der Leibeigenschaft und dazu das Recht der Pfarrer-whl. An vielen Orten muten ihnen die Grundherren nachgeben. Auch unter einigen ihrer Fhrer tauchte der Plan auf, eine starke Reichs-gewalt zu schaffen, da nur ein mchtiger Kaiser, der allein im Reiche herrsche, allen Schutz und Schirm zu gewhren vermge. Luther sprach sich anfangs dahin aus, da man die gerechten Forderungen der Bauern erfllen solle. Als aber die Thringer Scharen, von den; schwrmerischen Thomas Mnz er geleitet, viele alte Klster strmten und nieder-brannten, verlangte er zornig von den Fürsten die Unterwerfung der ruberischen und mrderischen Bauern". Bei Frankenhausen (s. von Sondershausen) wurden ihre schlecht gersteten Haufen von dem Heere Philipps von Hessen und Johanns von Sachsen aus-einandergetrieben; auch die sddeutschen Scharen unterlagen den Feld-Hauptleuten der Städte und Fürsten. Der Prophet" Mnzer wurde unter Qualen hingerichtet. Fast berall aber wurde der Druck, der den Aufstand hervorgerufen hatte, noch vermehrt, und der Bauernstand ver-sank in Roheit und stumpfe Gleichgltigkeit. 21. Ausbreitung der Reformation. 1. Luthers Reformation. So ungnstig nun auch diese revolu-tionren Bewegungen auf den Fortgang der Reformation einzuwirken drohten, so wenig vermochten sie sie doch mit ins Verderben zu ziehen. Da Luther selbst die Bilderstrmer und Bauern bekmpft und sich von Sickingen fern gehalten hatte, war ein Beweis dafr, da er keine Re-volntion wollte. So bildeten sich denn bald unter seiner Mitwirkung in mehreren selbstndigen Reichsgebieten evangelische Landeskirchen. Diejenigen Fürsten und Magistrate freier Städte, welche es mit Luther hielten, begannen innerhalb ihres Gebietes die Neuordnung der religisen Angelegenheiten in die Hand zu nehmen. Das erste deutsche Land, das eine evangelische Kirche erhielt, war das Kurfrstentum Sachsen. Zwar war der Kurfürst Friedrich der Weise, der der Reformation freien Lauf gelassen hatte, jeder Gewaltmaregel abgeneigt gewesen; aber gleich nach seinem Tode (1525) fhrte der Kurfürst Johann der Bestndige eine neue Kirchenordnung ein. Er lie die Kirchen und Schulen seines Landes (von Luther und seinen Mitarbeitern [Melcmchthon]) visitieren, die eingeschlichenen Mibruche abstellen, Klster aufheben, viel Kirchengut, das bisher Bischfen berwiesen war, einziehen und zur Grndung von Schulen und Krankenhusern verwenden, ganz unwissende Prediger absetzen, die tauglichen in ihren neuen Pflichten unterweisen und zu ihrer Beaufsichtigung Superintendenten einsetzen. Er selbst wurde der oberste Bischof fr die ueren Angelegenheiten der Kirche in seinem Lande.
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