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1. Deutsche Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart, mit besonderer Berücksichtigung Brandenburg-Preußens - S. 45

1906 - Leipzig [u.a.] : Teubner
15. Friedrich Wilhelm I. 45 Europa Mode. Der Haupthelfer des Knigs in allen militrischen Dingen war Fürst L e o P o l d von A n h a l t - D e s s a u, der die preuische Infanterie durch Einfhrung des eisernen Ladestockes und des gleichen Schrittes und Trittes zur ersten des Weltteiles machte. Die Hlfte der Truppen bestand aus Mietlingen, welche von Werbeoffizieren im Ausland, oft genug uuter Anwendung von List und Gewalt, aufgebracht wurden. Die Bauern und Kleinbrger muten die brigen Soldaten stellen, zu welchem Behufe das ganze Laub in Rekrutierungskantone eingeteilt wrbe. Der König selbst war mit Leib und Seele Solbat und erschien fast nie anders als in Uniform. Auch die Prinzen seines Hauses muten Offiziere werben. Fr die Ausbilbnng der Offiziere, die fast smtlich beut Abel angehrten, errichtete er das Knigliche Kabettenhans in Berlin. Smtliche Offiziere behanbelte er als Kameraben. Ihre Ernennung behielt er sich selbst vor, sorgte fr ihre tchtige Ausbilbung im Kniglichen Kabinettshause und hielt alle unwrbigen Elemente fern. Daburch zog er sich ein Offizierkorps heran, dem kein anberes an Tchtigkeit und Hingebung gleichkam. d) Cr begrndet ein arbeitsames und gottcsfrchtlges pmeben. Die Krongter (Domnen) wrben in der Regel nur auf 6 Jahre verpachtet, die Bauern der bazn gehrigen Drfer nach Mglichkeit aus der Leibeigenschaft erlst, den Bewohnern der neuen Ansieblungen Freiheit und Erbrecht gewhrleistet. Strenge Strafen stauben auf Mihandlungen der 2einbleute seitens der Gutsherren und Beamten, und das Einziehen von buerlichen Hufen wrbe strengstens untersagt. Dafr verlangte der König auch von allen seinen Untertanen, ba sie fleiig und orbentlich arbeiteten und sparsam wirtschafteten. Wehe dem, den er bei seinen hufigen Reisen burchs Laub faul ober liederlich antraf. Es kam oft vor, ba er sie mit seinem Knotenstock schlug. Er lie es sich auch angelegen sein, neue Gerte und Kulturpflanzen einzufhren, Smpfe und Moore (wie z. B. das Lu(e)ch, nw. von Berlin) auszutrocknen und unzhlige, noch vom 30 jhrigen Kriege her verlassene Bauernstellen mit neuen Wirten" zu versehen. Auf seiner Domne Knigshorst richtete er eine Musterwirtschaft ein. Gegen 30000 Auslnber barunter 17000 protestantische Salzburger, die, von dem Erzbischof Firmian um ihrer Religion willen bebrckt, ausgewanbert waren wrben angesiebelt, vor allem in der Kurmark und in dem durch die Pest verdeten Ostpreuen. Zur Hebung der Pferbezucht legte er das groe Lanbgestt zu Trakehnen an, das durch die Berebelung der preuischen Pferbe in ganz Europa berhmt wrbe. Handel und Gewerbe fanden eifrige Frderung; neue Fabriken wrben ins Leben gerufen. Fast alles, was das Heer brauchte, wrbe aus dem Laube selbst bezogen. Da der Kurfürst von Sachsen zur katholischen Kirche bergetreten war, betrachtete sich Friedrich Wilhelm I. als Schirmherrn des Protesten-tismus. Wie er die Salzburger unter seine Obhut nahm, so trat er auch fr die evangelischen Hellberger ein, als der Kurfürst von der Pfalz
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