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1. Deutsche Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart, mit besonderer Berücksichtigung Brandenburg-Preußens - S. 64

1906 - Leipzig [u.a.] : Teubner
64 Zweite Periode, Vom Dfterr. Erbfolgekriege bis zur Auslsung d. Deutschen Reiches, einmal rckte Friedrich 1778 in Bhmen ein. Zwar konnte er sich dort infolge von Mangel und Krankheiten nicht halten. (Wegen der Verpflegungs-fchwierigkeiten wurde dieser Krieg von den Soldaten der Kartoffelkrieg ge-nannt). Auch kam es nicht zu blutigen Kmpfen, aber Joseph Ii. sah 1779 sich gezwungen, im Frieden zu Tefchen (1779), sich mit dem Gewinn des Inn Viertels (ein Streifen rechts am unteren Inn bis zur Douau) zu begngen. b) Cr hte! die Rechte des Reiches. Noch einmal versuchte Joseph Ii., Bayern an sich zu bringen, indem er Karl Theodor die sterreichischen Niederlande als Knigreich Burgund" anbot. Er mute auch diesen Plan aufgeben, als Karl von Zweibrcken und Friedrich der Groe wieder Einspruch erhoben. Friedrich benutzte die Beunruhigung, die das unkaiserliche Verfahren Josephs Ii. unter den deutschen Fürsten hervor-gerufen hatte, um seinen alten Plan zu verwirklichen und zuerst mit Sachsen und Hannover, dann auch mit einigen deutschen Kleinstaaten einen deutschen Frstenbund zur Aufrechterhaltung und Befestigung des Reichsystems" zu schlieen, ein erster Schritt zur Anerkennung der 1785 preuischen Vorherrschaft in Deutschland (1785). Ein Versuch der deutschen Erzbischfe, durch ein bereinkommen zu Ems (Emfer Punktation) eine gewisse Selbstndigkeit gegenber dem Papst zu erringen, scheiterte, weil die Bischfe, um die eigene Selbstndigkeit besorgt, lieber dem fernen Papst als dem nahen Erzbischof Untertan fein wollten. 2. Ein Vorbild deutschen Wesens. Eine Anzahl deutscher Fürsten, zum Teil dem leuchtenden Beispie! Friedrichs des Groen folgend, setzte den Zweck der Staatsverwaltung nicht darin, die frstliche Macht zu erhhen und die Mittel fr die Befriedigung ihrer Launen und Lste (le roi s'amuse) zu beschaffen, sondern das allgemeine Wohl und das Glck des Volkes zu befrdern. Zu ihnen gehrten Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, Friedrich August Iii. von Sachsen, Karl August von Weimar, Friedrich von Mecklenburg - Schwerin, Karl Friedrich von Baden, Maximilian Joseph von Bayern und andere. Auch geistliche Kurfrsten und Bischfe regierten im Sinne der Auf-klrung, ohne jedoch bei der widersprechenden Natur ihres Staats-Wesens viel zu erreichen. Indessen folgten die meisten Fürsten, auch Herzog Karl Eugen von Wrttemberg, Schillers Landesherr, und Karl Theodor von der Pfalz, noch dem verfhrerischen franzsischen Beispiele, liebten die Pracht, praten und schwelgten vom Schweie des armen Volkes, unterdrckten tyrannisch alle Regungen des Widerstandes und erhhten die Verehrung ihrer Person fast bis zur Abgtterei. Einzelne scheuten sich sogar nicht, ihre Untertanen in fremde, besonders englische, Kriegsdienste zu verkaufen.
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