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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 18

1905 - Breslau : Handel
18 Aus der deutschen Geschichte. hie und da predigte in den germanischen Wäldern ein Gottesmann, getrieben von heiligem Eifer, das Kreuz. Die Missionäre kamen meist von den britischen Inseln. Unter den frühesten Glaubensboten sind der Hl. Fridolin, der Hl. Kolumban und fein Schüler, der Hl. Gallus, zu nennen, die in Alemannien predigten. Das berühmte Kloster St. Gallen verdankt dem letzteren feine Gründung. In Bayern verkündigten das Evangelium der Hl. Emm er an, der vom Herzoge des Landes herbeigerufen worden war> und der hl. Rupert, der Begründer des Erzbistums Salzburg. Am Main wirkte der hl. Kilian, der fein Werk durch den Märtyrertod besiegelte. An der Bekehrung der Friesen arbeitete der zu ihrem Erzbischof ernannte hl. Willibrord. — Das Wirken all dieser Glaubensboten beschränkte sich auf bestimmte Landesteile. Eine umfassendere, zur Bekehrung der Hauptmasse des deutschen Volkes führende Tätigkeit entfaltete erst der hl. Bonisatius, der mit Recht den Ehrennamen des „Apostels der Deutschen" führt. Jugend. Der hl. Bonisatius wurde ums Jahr 680 zu Kirton im südwestlichen England als Sohn vornehmer Eltern geboren und hieß eigentlich Winfried. Bonisatius ist sein Klostername. Im zarten Knabenalter kam er in eine Klosterschule der Benediktiner, wo er durch glänzende Geistesanlagen, Fleiß und Frömmigkeit sich die Liebe der lehrenden Mönche erwarb. Frühzeitig reifte in ihm der Entschluß, sich dem geistlichen Stande zu widmen, um dereinst das Licht des Glaubens unter die heidnischen Völker Germaniens zu tragen. Der Vater hatte ihn zwar für eine weltliche Laufbahn bestimmt, versagte aber doch seine Einwilligung nicht. So wurde Bonisatius Benediktinermönch und empfing, mit allem Wissen seiner Zeit ausgerüstet, die Priesterweihe. Missionstätigkeit. Seine Missionstätigkeit begann Bonisatius im Jahre 716 in Friesland als Gehilfe des hl. Willibrord. Die Friesen lagen damals gerade mit den Franken im Kriege, und da ihr König überdies ein Feind des Christentums war, vermochte Bonisatius bei ihnen nichts auszurichten. Deshalb begab er sich nach Rom und holte sich zu seinem Werke erst die Vollmacht und den Segen des Papstes. Nach seiner Rückkehr predigte er zunächst in Thüringen, ging aber auf die Nachricht vom Tode des Friesenkönigs in der Hoffnung, nunmehr bessere Erfolge zu erzielen, nach Friesland. Er sah sich in seinen Erwartungen nicht getäuscht. Sein reger Eifer erwarb dem Christentum viele Anhänger, so daß der hl. Willibrord ihm die Bischofswürde zudachte. Der glaubenseifrige Mönch lehnte diese jedoch ab und begab sich nach Hessen, wo er mit gleichem Erfolge tätig war. Als er dem Papste das Ergebnis seiner Bemühungen durch ein Schreiben meldete, lud dieser ihn nach Rom. Bonisatius wurde vom Oberhaupte der Kirche zum Missionsbischof geweiht, gelobte dem päpstlichen Stuhl unverbrüchlichen Gehorsam und erhielt ein Empfehlungsschreiben an Karl Martell. Dieser sah in der
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