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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 27

1905 - Breslau : Handel
4. Das Frankenreich. - < Ter Vertrag zu Verdun, 843. Nach dem Tode des Vaters trat Lothar mit seinen Absichten offen hervor. Er wollte die Brüder beiseite schieben und allein herrschen. Deshalb verbanden sich diese gegen ihn. Es kam zum Bruderkrieg, der nach dreijähriger Dauer nur darum ein Ende fand, weil die Vasallen der Blutarbeit müde wurden. Die Brüder gingen zu Verdun einen Vertrag ein, der die Monarchie Karls 843 des Großen in drei Staaten zerriß. Ludwig bekam Ostfranken: das rechtsrheinische Gebiet mit Ausnahme von Friesland, und auf dem linken Rheinufer die Bistümer Mainz, Worms und Speier. Karl er- d* hielt Westsraukeu: alles Land westlich der Schelde, Maas, Saone und Rhone. An Lothar kam Mittelfranken, der Landstreifen zwischen den Staaten Ludwigs und Karls, dazu Italien. Aus seinem Kaisertitel glaubte er eine gewisse Oberherrschaft über die Brüder herleiten zu können. Diese wollten jedoch von einer solchen nichts wissen, und die Scheidung der Reiche war tatsächlich eine völlige. — In Ludwigs Gebiet hatten sich die germanischen Stämme durchweg in ihrer Reinheit erhalten. Es entwickelte sich aus ihm Deutschland. Ludwig selbst führt in der Geschichte den Beinamen „der Deutsche/" wenngleich dieses Wort als Volksname erst etwa hundert Jahre später durchgedrungen ist. In Westfranken hatten die eingewanderten Germanen bereits ihr Volkstum eingebüßt und waren romanifiert worden. Es erhielt in der Folgezeit den Namen „Frankreich." Lothars auf keine bestimmte Nationalität gestütztes Reich trug den Keim baldiger Auflösung in sich. Der Vertrag zu Merseu (870). Kaiser Lothar legte 855 die 870 Regierung nieder und zog sich in das Kloster Prüm (Rheinprovinz) zurück, wo er schon nach wenigen Tagen starb. Seine drei Söhne teilten das Erbe. Ludwig Ii., der älteste, bekam Italien mit der Kaiserkrone; Lothar Ii. empfing den nördlichen Teil Mittelfrankens im Gebiete des Rheins, der Maas und Schelde (Lothringen); Karl erhielt den dem Rhonegebiet angehörenden Teil Mittelfrankens. Die beiden jüngeren Brüder starben, ohne Erben zu hinterlassen. Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle teilten darum 870 durch den Vertrag zu Mersen (in den Niederlanden) Lothringen unter sich, ohne den in Italien vollauf beschäftigten Kaiser zu berücksichtigen. Die Sprachgrenze wurde durch diesen Vertrag auch die Reichsgrenze zwischen Ost- und Westfranken. Der Küstenstrich zwischen Weser- und Emsmündung, die heutige Rheinprovinz, Deutsch-Lothringen und das Elsaß kamen so zu Ostfranken. — Die Westhälfte Lothringens erwarb zehn Jahre später ein Sohn Ludwigs des Deutschen für Ostfranken. Ausgang der Karolinger in Ostfranken. Die Nachkommen Karls d. Gr. regierten in Ostfranken bis 911. Ludwig das Kind war hier der letzte
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