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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 45

1905 - Breslau : Handel
6. Der Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. ihr Leben lassen würden, verkündete er einen vollkommenen Ablaß. Mit steigender Rührung lauschte die Menge den begeisterten Worten des Papstes. Als er geendet hatte, erscholl wie aus einem Munde der Ruf: „Gott will es! Gott will es!" Die Mehrzahl der Anwesenden tat das Gelübde der Pilgerfahrt und heftete sich als Zeichen ein Kreuz von roter Wolle auf die rechte Schulter. Kreuzfahrer nannte man sie deshalb, und Kreuzzug ward der Hl. Krieg genannt. — Die von Clermont Heimgekehrten trugen die Begeisterung in immer weitere Kreise. Eifrige Volksredner, unter ihnen der Einsiedler Peter aus Amiens (Stadt im nordöstlichen Frankreich), durchzogen die Lande und predigten das Kreuz. Da ruhten alsbald langjährige Fehden, die Werkstatt vereinsamte, der Bauersmann verließ den Pflug, der Hirt die Herde, der Mönch trat aus der stillen Zelle. In heiligem Eifer rüstete sich alles zu dem großen Unternehmen. Die Führer. Im Sommer des Jahres 1096 hatten die Fürsten und Ritter ihre Rüstungen beendet. Lothringer, Franzosen und Normannen bildeten die Hauptmasse der Heere. Die verhältnismäßig geringe Beteiligung Deutschlands erklärt sich aus dem immer noch nicht erloschenen Streite zwischen Kaiser und Papst. Als hervorragende Führer sind deutscherseits zu nennen: Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder-Lothringen, und seine Brüder Balduin und Eustachius; unter den Franzosen ragten Hugo von Vermandois, der Bruder ihres Königs, der mächtige Graf Raimund von Toulouse und Robert von der Normandie, der Bruder des englischen Königs, hervor. Bohemnnd von Tarent, ein !Sohn Robert Guiskards, und sein Neffe Tankred führten die italienischen Normannen. Jeder Fürst befehligte selbständig seine Scharen und zog 1096 mit ihnen auf dem geeignetsten Wege nach Konstantinopel, das zum Sammelpunkt bestimmt worden war. Der Zug durch Kleinasien. Der griechische Kaiser Alexius zeigte gegen die von allen Seiten herbeiströmenden Kreuzheere wenig Entgegenkommen, ja, er bereitete ihnen mancherlei Schwierigkeiten. Besonders forderte er von den Führern, daß sie ihm den Lehenseid für alle jene den Türken zu entreißenden Gebiete leisteten, die einst seinem Reiche angehört hatten. Gottfried schwor den Eid, um nur bald nach Kleinasien hinüberzukommen. Auf den vom Kaiser gestellten Fahrzeugen wurde die Meerenge überschritten, und bald stand man an der Grenze des türkischen Machtbereichs. Eine hier vorgenommene Musterung der vorhandenen Streitkräfte soll 200 000 Mann nachgewiesen haben. Die Kreuzfahrer rückten zunächst vor Nicäa, eine Grenzfeste der Seldschncken. Während sie die Stadt belagerten, knüpfte der griechische Kaiser mit den Belagerten Unterhandlungen au und bewog diese, sich ihm zu ergeben. Bei Doryliium trafen die Kreuzfahrer auf ein Heer der Türken. Die Tapferkeit
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