Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 92

1905 - Breslau : Handel
O" Aus der deutschen Geschichte. Zierde der Hochschule und ward als Kanzelredner hochgeschätzt. Anch unternahm er eine Reise nach Rom. Nach der Rückkehr erwarb er sich die theologische Doktorwürde. b) Die Anfänge der Kirchenspaltung. Der Ablaßstreit. Zur selben Zeit schrieb Papst Leo X. einen Ablaß aus. Die Gewinnung war an den würdigen Empfang der hl. Sakramente und die Spendung eines Geldbeitrages zum Ausbau der Peterskirche in Rom, des schönsten und größten Gotteshauses der Christenheit, geknüpft. Mit der Verkündigung im nordöstlichen Deutschland wurde der Dominikanermönch Johann Tetzel beauftragt. Manche seiner Gehilfen machten sich bei der Anpreisung des Ablasses der Übertreibung schuldig; auch hatten viele Gläubige über dessen Wesen eine falsche Auffassung und meinten, durch Ankauf eines Ablaßzettels ihre Sünden tilgen zu können. Als Luther die mit dem Ablaß getriebenen 1517 Mißbrauche wahrnahm, schlug er am 31. Oktober 1517 nach der Sitte der Zeit 95 Thesen, die sich zumeist auf den Ablaß bezogen, an die Schloßkirche in Wittenberg an und forderte Sachkundige zu ihrer öffentlichen Erörterung auf. Die Thesen wurden durch den Druck bald in ganz Deutschland bekannt und erregten ungeheures Aussehen. Augustiner und Dominikaner traten zu Gunsten ihrer Ordensbrüder mit Schriften für und wider die Sätze auf. — Da der Ablaß-streit immer mehr um sich griff und die Gemüter der Christen in Verwirrung setzte, wurde Luther im nächsten Jahre nach Augsburg geladen, um sich vor dem daselbst weilenden Bevollmächtigten des Papstes, dem Kardinal Thomas de Vio, nach seiner Geburtsstadt Gaeta Kajetan genannt, zu verantworten. Der Kardinal verlangte unbedingte Unterwerfung unter das päpstliche Lehramt. Luther aber, um seine Freiheit besorgt, verließ Augsburg heimlich und suchte sich beim Papste durch die Schrift: „Von dem übel unterrichteten Papste an den besser zu unterrichtenden" zu rechtfertigen. — Im nächsten Jahre kam der Vertreter des sächsischen Kurfürsten beim hl. Stuhle, Karl von Miltitz, im Aufträge des Papstes nach Deutschland und lud Luther zu einer Unterredung nach Altenburg. Durch freundliche Vorstellungen gewann er ihm das Versprechen ab, über die Streitsache fortan nicht mehr zu predigen und zu schreiben, wenn auch seine Gegner zu schweigen verpflichtet würden. Die Bannbulle. Der Streit war bereits zu weit gediehen; es waren schon zu viele in ihn verwickelt, als daß Luther, selbst wenn er ernstlich gewollt hätte, seinen Fortgang zu hemmen imstande gewesen wäre. Wohl der Streitbarste seiner Gegner war der Jngolstadter Professor Johann Mayr aus Eck. Zwischen ihm und Luthers Amtsgenossen Andreas
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer