Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 96

1905 - Breslau : Handel
96 Aus der deutschen Geschichte. c) Der Schinalkaldische Krieg (1546—1547). Die allgemeine Kirchenversammlung zu Trient (1545 —1563). Unter dem Schutze des Nürnberger Religionsfriedens breitete sich der Protestantismus immer weiter aus. Er fand in Württemberg, Brandenburg, dem Herzogtum Sachsen und der Kurpfalz Eingang. Der Kaiser war durch Kriege mit den Mohammedanern und Franzosen in Anspruch genommen. Nachdem er endlich mit dem französischen Könige Frieden und mit dem Sultan einen Waffenstillstand abgeschlossen hatte, konnte er den kirchlichen Angelegenheiten in Deutschland wiederum seine Tätig-1545 keit zuwenden. Auf fein Betreiben kam 1545 die lang ersehnte allgemeine bis Kirchenversammlung endlich zu Trient zustande. Aber die Protestanten weigerten sich, sie zu beschicken. Die Häupter des Schmalkaldischen Bundes, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen, leisteten auch der Ladung des Kaisers zu einem Reichstage keine Folge. Da schritt der Kaiser mit Waffengewalt ein. Der ausbrechende Kampf sollte aber nicht als Religionskrieg betrachtet werden. Darum erklärte Karl V., „daß er nicht gegen Religion und Freiheit, sondern nur gegen einige ungehorsame Stände das Schwert ziehe." Mehrere protestantische Fürsten, wie der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg, beteiligten sich nicht am Kriege; Herzog Moritz, von Sachsen*) trat sogar auf die Seite des Kaisers. Luthers Tod (1546). Noch vor Beginn des Kampfes, am 18. Februar 1546, starb Luther in seinem Geburtsorte Eisleben. Seine Leiche wurde in der Gruft der Schloßkirche zu Wittenberg beigesetzt. Die Unterwerfung Süddeutschlands. Während Karl V. mit geringen Truppen in Regensburg stand, sammelte sich in Süddeutschland ein starkes Heer der Schmalkaldener Stünde. Leicht hätte ihre vielfache Übermacht die Kaiserlichen bezwingen können, aber die Teilung des Oberbefehls und die Vielköpfigkeit des Kriegsrates ließ es bei ihnen zu keiner entscheidenden Tat kommen. So hatte der Kaiser Zeit, Verstärkungen aus seinen ausgedehnten Staaten heranzuziehen. Unterdes besetzte Herzog Moritz das sächsische Kurland. Auf die Kunde hiervon zog Kurfürst Johann Friedrich zur Rettung feines Staates aus Süddeutschland ab. Der Landgraf Philipp folgte seinem Beispiel. Der Rest des gewaltigen Heeres verlief sich. Leicht wurde jetzt der Kaiser über die süddeutschen Mitglieder des Bundes Herr. *) Als die Assanier in Kursachsen 1422 ausgestorben waren, verlieh Kaiser Sigismund das erledigte Kurfürstentum dem Markgrafen von Meißen aus dem Hause Wettin. 1485 teilte das Brüderpaar Ernst und Albert den Besitz. Ernst als der ältere erhielt die Kurwürde mit dem alten Kurlande Wittenberg und Thüringen; Albert beherrschte als Herzog die Gebiete von Dresden und Leipzig. So entstanden die noch jetzt blühenden beiden Linien des Hauses Wettin.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer