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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 117

1905 - Breslau : Handel
1. Die ersten zehn Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern. 117 das Herzogtum Preußen. Für den Fall des Aussterbens des fränkischen Zweiges der Hohenzollern ward hierdurch die Erbfolge der Brandenburger in jenem Lande gesichert. Landesvcrwaltung. Der Wohlstand des Volkes stieg unter der Regierung Joachims Ii. ungemein. Der überhand nehmenden Kleiderpracht und den Schwelgereien bei Festlichkeiten suchte er durch Luxus-gesetze Einhalt zu tun. Joachim Ii. war aber selbst ein Freund der Pracht, liebte glänzende Feste und heitere Geselligkeit. Auch verwandte er auf die Befestigung von Spandau und den Umbau des Schlosses zu Berlin viel Geld. Da infolge der Ausbeutung der neu entdeckten Goldländer der Kaufwert des Geldes damals rasch sank, reichten die regelmäßigen Einkünfte des Kurfürsten zur Bestreitung der gesteigerten Ausgaben nicht mehr aus. Vergeblich blieben alle Künste des Inden Lippold, den er an die Spitze des Schatzwesens gestellt hatte, die Kassen zu füllen. Die Stände mußten wiederholt um Deckung der Schulden des Kurfürsten angegangen werden. Sie bewilligten zwar die nötigen Summen, aber nur gegen wichtige Zugeständnisse. Sogar die Zusicherung, daß feine bedeutende Sache ohne ihre vorherige Zustimmung unternommen werden sollte, erhielten sie. Diese Beschränkung der Macht des Landesherrn erwies sich in der Folgezeit oftmals als eine die Entwickelung des Staates hemmende Fessel. Zum Volkswohl wichtige Maßregeln wurden oft darum nicht ergriffen, weil die Stände ihre Beistimmung versagten. Am meisten litt unter der gesteigerten Macht der Stände der Bauer. Auf ihn wurden alle Lasten gewälzt. Er sah sich zudem gegen die Bedrückungen des Landadels, der die obrigkeitlichen Befugnisse an sich riß und eigensüchtig ausbeutete, fast schutzlos und versank in Leibeigenschaft. Markgraf Johann, nach seiner Residenz Johann von Küstrin genannt, war ein sparsamer Regent. Obwohl er Küstrin und Peitz befestigte und die Herrschaften Beeskow und Storkow in der Lausitz kaufte, war sein Schatz stets wohl besorgt. Beide Brüder starben im Jahre 1571 nur wenige Tage nach einander. Da Johann keine Söhne hinterließ, beerbte auch ihn Joachims Ii. ältester Sohn Johann Georg. g) Johann Georg (1571—1598). Johann Georg tilgte unter Mitwirkung der Stände die von 1571 seinem Vater hinterlassenen Schulden. Um die Versorgung seiner zahl-reichen Familie zu erleichtern, bestimmte er, daß seine beiden ältesten Söhne den Besitz der Mark in derselben Weise teilen sollten, wie dies einst unter seinem Vater und Oheim geschehen war.
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