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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 128

1905 - Breslau : Handel
128 Aus der brandenburgisch- preußischen Geschichte. die Vereinigten Niederlande an sich riß, waren die brandenbnrgischen Besitzungen am Rhein durch den ländergierigen Nachbar bedroht. Darum handelte Friedrich Wilhelm nach dem Grundsätze: „Wenn des Nachbars Haus brennt, gilt es dem eigenen!" Er zog mit einem Heere an den Rhein und bewog auch den Kaiser Leopold I. (1658—1705), ein solches dorthin zu schicken. Doch dieser wollte hierdurch nur sehte Würde als Oberhaupt des an seiner Westgrenze gefährdeten Reiches wahren. Schon vorher hatte er sich gegen Ludwig, seinen Schwager, verpflichtet, nichts Ernstliches gegen ihn zu unternehmen. Demgemäß handelte der kaiserliche Feldherr. Dessen Untätigkeit hemmte auch jedes Vorgehen des Kurfürsten und nötigte ihn schließlich sogar, sich bis zur Weser zurückzuziehen. Seine rheinischen Besitzungen gerieten in die Gewalt der Franzosen. Da auch die Holländer die zugesagten Hilssgelder nicht zahlten, schloß er auf das Anerbieten Frankreichs 1673 zu Vossem, einem Dorfe bei Brüssel, einen Sonderfrieden. Durch ihn gelangte er wieder in den Besitz seiner rheinischen Lande. Dagegen versprach er, sich parteilos zu verhalten, es sei denn, daß Reichsgebiet angegriffen würde. Schon im nächsten Jahre trat dieser Fall ein. Verheerend brachen die Franzosen in die Rheinpfalz ein. Da schloß Friedrich Wilhelm mit dem Kaiser, den Niederlanden und Spanien ein Bündnis gegen Frankreich und stand mit seinem Heere bald wieder am Rhein. Jedoch die Uneinigkeit der Verbündeten und die Lässigkeit der Kaiserlichen ließ es auch jetzt gegen die Franzosen zu keinen Erfolgen kommen. Der Einfall der Schweden in Brandenburg. Ludwig Xiv. erkannte bald, daß er den Kurfürsten unter allen seinen Gegnern am meisten zu fürchten habe. Um ihn vom Rhein zu entfernen, veranlaßte er die Schweden zu einem Einfalle in das von Truppen entblößte Brandenburg. Die unglücklichen Märker sahen die Greuel des Dreißigjährigen Krieges erneut über sich hereinbrechen. Die Bauern bewaffneten sich zur Abwehr der Landbefchädiger. In einer Dorfkirche wird jetzt noch eine ihrer Fahnen aus jener Zeit aufbewahrt. Sie trägt die Inschrift: „Wir sind Bauern von geringem Gut Und dienen unserm Kurfürsten mit unserm Blut." Vom Rhein zum Rhin. Als der Kurfürst Ende 1674 in feinen Winterquartieren am Main die Nachricht von dem Einfall der Schweden erhielt, rief er aus: „Das kann den Schweden Pommern kosten!" Die Bemühungen, von seinen Bundesgenossen Hilfstruppen zu erlangen, erwiesen sich jedoch als vergeblich. Er sah sich auf die eigene Kraft angewiesen. Im Mat 1675 brach er mit feinem Heere ans den Winterquartieren auf und gelangte in Eilmärschen nach Magdeburg. Sofort ließ er die Tore der Stadt schließen, um zu verhindern, daß den Schweden
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