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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 138

1905 - Breslau : Handel
138 Aus der brandenburgisch - preußischen Geschichte. Audienzsaale des königlichen Schlosses setzte er sich in Gegenwart der Großen des Staates die Krone selbst aufs Haupt, zum Zeichen, daß er sie keiner irdischen Macht verdankte. Nachdem er auch die Königin mit dem Abzeichen der königlichen Würde geschmückt hatte, ließen sich die Majestäten unter einem prächtigen Thronhimmel auf silbernen Thronsesseln nieder und nahmen die Huldigung der Anwesenden entgegen. Dann ging es in feierlichem Zuge zur Kirche. Der Weg dahin war mit rotem Tuche belegt. An der Pforte empfingen der reformierte und der lutherische Oberhofprediger, denen zur Erhöhung der Feierlichkeit der Bischofsütel verliehen worden war, den König und die Königin mit dem Spruche: „Es gehen hier ein die Gesegneten des Herrn!" Nach der Festpredigt legten die Majestäten Krone und Zepter ab, knieten am Altar-nieder und empfingen auf Stirn und Puls die Salbung mit Öl. Unter den Segeusrufen des Volkes, unter Glockengeläut und Kanonendonner erfolgte der Rückweg ins Schloß. Während hier das Krönungsmahl stattfand, wurde auf dem Schloßplätze ein mit Wild und Geflügel gefüllter Ochs gebraten und dem Volke preisgegeben, dem man auch das rote Tuch überließ, und aus einem roten und einem schwarzen Adler sprudelte reichlich roter und weißer Wein. Zwei mildtätige Stiftungen, ein Waisenhaus zu Königsberg und ein Armenhaus zu Berlin, wurden zum Andenken an die Krönungsfeier ins Leben gerufen./ Bedeutung und Folgen der Königswürde. Die Krönung Friedrichs I. war gewissermaßen die Taufe des von seinem Vater geschaffenen Staates. Sie gab dessen Landschaften einen gemeinsamen Namen, unter dem ihre Bewohner immer mehr sich als ein Volk betrachten lernten. Für die nachfolgenden Könige wurde die Krone ein Ansporn zu weiterem Vorwärtsstreben. Friedrich!, schien ihnen zuzurufen: „Ich habe euch eineu Titel erworben; macht euch dessen würdig!" — Das dem Kaiser im Krott-vertrage gegebene Versprechen des Beistandes im Spanischen Erbfolgekriege (1701 —1714) hielt Friedrich I. nicht nur getreulich, sondern er stellte fortgesetzt Truppen über seine Verpflichtung hinaus. Sie wurden von dem Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau geführt und gewannen durch ihre Kriegstalen wiederholt das Lob des im Volksliede verherrlichten Prinzen Engen von Savoyen, des kaiserlichen Oberfeldherrn. b) Lauderwerbungeu. Nach dem Tode des kinderlosen Königs Wilhelm Iii. von England nahm Friedrich I. als sein nächster Verwandter dessen in Deutschland gelegene Länder, nämlich die Herrschaft Lin gen (an der Ems) und die Grafschaft Mörs (Rgbz. Düsseldorf), in Besitz und wurde im Fürstentum Neuenburg (in der Schweiz) als rechtmäßiger Herrscher anerkannt. — Die an Singen angrenzende Grafschaft Tecklenburg erwarb er durch Kauf.
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