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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 145

1905 - Breslau : Handel
4. Friedrich Wilhelm I. 145 Frieden die Landschaft Obergeldern (jetzt teils zur Rheinprovinz, teils zu den Niederlanden gehörig). Vorpommern bis zur Peene. Einen bedeutenden Gebietszuwachs brachte dem Könige seine Beteiligung am Nordischen Kriege, der von 1700 bis 1721 gedauert hat. Der Zar Peter der Große hatte sich 1700 mit August dem Starken von Sachsen und Polen und dem Dänenkönige Friedrich Iv. verbündet, um Schweden seiner auswärtigen Besitzungen zu berauben. Der Umstand, daß der damalige schwedische König Karl Xii. kaum dem Knabenalter entwachsen war, schien ihrem Plane Aussicht auf Gelingen zu verheißen. Aber sie erkannten bald, daß sie sich in dem jungen Könige getäuscht hatten. Dieser rückte rasch vor Kopenhagen und nötigte dadurch den Dänenkönig, von dem Bündnis zurückzutreten. Dann vertrieb er die Russen durch den Sieg, den er bei Narwa über ihr dem seinigen an Zahl mehrfach überlegenes, aber ungeschultes Heer errang, aus Esthland. August der Starke mußte nach mehreren Niederlagen sich vor ihm in sein Stammland zurückziehen. Nachdem der Sieger den Woiwoden (Mitglied des hohen Adels) Stanislaus Leszczinsky (leschtschinski) als König von Polen eingesetzt hatte, zog er durch Schlesien nach Sachsen und zwang dessen Kurfürsten im Frieden zu Alt-Ranftädt zum Verzicht auf die polnische Krone. Aber als Karl Xii. sich nun erneut gegen die Russen wandte, wurde er 1709 bei Pultawa in Südrußland völlig geschlagen. Er entkam in die Türkei. Dort verharrte er in kindischem Trotz durch fünf Jahre, immerfort bemüht, den Sultan zum Kriege gegen Rußland zu bewegen. Auf die Kunde von der Vernichtung des schwedischen Heeres bemächtigte sich August der Starke wiederum der Herrschaft Polens und erneuerte das Bündnis mit Rußland und Dänemark. Im Jahre 1713 rückte ein russisch-sächsisches Heer vor Stettin und eroberte dieses Hauptbollwerk Schwedens ans deutschem Boden. Es lag im Interesse Preußens, zu verhindern, daß nach dem Sturze Schwedens eine fremde Macht, etwa Sachsen, sich an den Odermündungen festsetzte. Darum ging Friedrich Wilhelm I. gern auf das Angebot der Russen und Sachsen ein, die ihm Stettin gegen Erstattung der Belagerungskosten in vorläufige Verwahrung gaben. Aber Karl Xii., 1714 aus der Türkei endlich zurückgekehrt, forderte den festen Platz ohne Entschädigung zurück und eröffnete nach Abweisung dieses unbilligen Ansinnens die Feindseligkeiten gegen Preußen. So ward der friedliebende Friedrich Wilhelm zur Teilnahme am Kriege gegen Schweden genötigt. Die Preußen bemächtigten sich der Inseln Usedom und Rügen und eroberten in Gemeinschaft mit den Dänen und Sachsen nach tapferer Gegenwehr Stralsund. Die Schweden wurden ganz aus Deutschland vertrieben. Um sich für seine Verluste zu entschädigen, wollte Karl Xii. das damals den Dänen gehörende Norwegen an sich reißen. Aber bei der Belagerung der Festung Frederikshald fand er durch eine Kugel den Tod. Seine Schwester und Nachfolgerin Ulrike Eleonore suchte mit den gegen Schweden verbündeten Staaten Frieden zu schließen. Mit Preußen vr. Stark u. Tschauder, Hilssbuch, I. Teil. in
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