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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 217

1905 - Breslau : Handel
9. Wilhelm I., der Große. 217 Besetzung der norddeutschen Mittelstaaten. König Wilhelm ließ am 15. Juni den Herrschern von Sachsen, Hannover und Kurhessen Neutralität anbieten, falls sie abrüsteten und sich mit einer Neugestaltung Deutschlands unter Preußens Führung und Österreichs Ausschluß einverstanden erklärten. Im Vertrauen auf des letzteren vermeintliche Übermacht wiesen sie jedoch die zur Rettung dargebotene Hand zurück. Schou am nächsten Tage überschritten deshalb preußische Truppeu ihre Grenzen. General von Beyer, der mit einer Truppenabteilung bei Wetzlar stand, besetzte Kurhessen. Die Armee dieses Landes zog nach Süddeutschland ab; der in seiner Hauptstadt zurückgebliebene Kurfürst wurde als Gefangener nach Stettin gebracht. General Vogel von Falckenstein rückte von Minden, General von Mantenffel von Schleswig-Holstein aus in Hannover ein. Der blinde König Georg V. ging mit seiner 19 000 Mann starken Armee nach Süden, versäumte es jedoch, rechtzeitig die Verbindung mit den Bayern zu gewinnen. Bei Langensalza wurden infolgedessen die Hannoveraner am 27. Juui von einer kleinen Abteilung Preußen, mit der die koburg-gothaischeu Truppen sich vereinigt hatten, unvermutet angegriffen. Ihre große Überlegenheit an Zahl sicherte ihnen zwar den Sieg, doch sahen sie sich bereits am nächsten Tage von den Abteilungen Mantenfsels und Beyers völlig umstellt und mußten sich ergeben. Die Mannschaften wurden entwaffnet und in die Heimat entlassen; der König und seine Familie zogen sich nach Österreich zurück. Die Besetzung Sachsens fiel der Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld zu. Ihre Aufgabe war leicht, denn der König und das 23 000 Mann starke Heer zogen, ohne Widerstand zu versuchen, nach Böhmen ab. Das ganze Königreich, die kleine Festung Königstein ausgenommen, war in wenigen Tagen in den Händen der Preußen. Die Besiegung Österreichs, a) Der Aufmarsch. Die Hauptmasse der preußischen Truppen war zum Kampfe gegen Österreich bestimmt. Etwa 250 000 Krieger wurden mit überraschender Schnelligkeit in drei Armeen an der Nordgrenze Böhmens zusammengezogen. Die Elb armee war in den östlichen Zipfel Sachsens eingerückt. Bei Görlitz sammelte sich die I. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl. Im Walden-bnrger Bergland und in der Grafschaft Glatz wurde die Ii. oder Schlesische Armee gebildet, deren Führer Kronprinz Friedrich Wilhelm war. Moltkes Plan ging dahin, daß die Heere getrennt in Böhmen einmarschieren und sich an der oberen Elbe zum Entscheidnngskampse vereinigen sollten. b) Nachod. Ant 27. Juui überschritt die Armee des Kronprinzen in drei Heersäulen das Gebirge. Das I. Korps marschierte durch die
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