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1. Das Mittelalter - S. 33

1876 - Leipzig : Baedeker
Das Reich der Franken unter den Merowingern. §. 11. 33 nach dem Siege in den catalaunischen Gefilden alleiniger Beherrscher der salischen Franken geblieben war) legte den Grund zur Herrschaft der Franken über das Abendland, welche wiederum die Grundlage des spätem römisch-deutschen Kaiserthums geworden ist. Durch Besiegung des römischen Statthalters Sy agrius bei Soissons (486) machte Chlodwig dem noch übrigen (inselartigen) Reste römischer Herrschaft im Abendlande (zwischen Loire und Somme) ein Ende und verlegte seine Residenz von Tournai auf das eroberte Gebiet nach Soissons. Die Armoriker (die Küstenvölker zwischen Seine und Loire) gewann er mehr durch Vertrag als durch Waffengewalt. Gegen die Alemannen, welche sich auch auf der linken Rheinseite ausgebreitet hatten und das Gebiet der ripuarischen Franken bedrohten, wurde er von seinem Verwandten, dem fränki- schen Könige Siegbert in Köln, zu Hülfe gerufen. Er besiegte sie in einer Schlacht (bei Tolbiacum oder Zülpich?)J) 496, in welcher er für den Fall des Sieges seinen Uebertritt zum Christenthum gelobt hatte, und dehnte seine Herrschaft sowohl über das Land zwischen dem Rhein und den Vogesen (das Eisass) aus, als über den nördlichen Theil von Alemannien auf der rechten Rheinseite (immittlern Neckar- und Maingebiete), welcher von nun an ebenfalls Franken (Franconia) hiess. Auch die südlichen Alemannen bis nach Helvetien scheinen noch vor Chlodwig’s Tode die fränkische Hoheit unter Beibehaltung ihrer eigenen Gesetze anerkannt zu haben.| Dadurch, dass Chlodwig zuerst von allen germanischen Königen die katholische Lehre an- nahm, bahnte er sich den Weg zu neuen Eroberungen, indem die weitere Ausbreitung der fränkischen Herrschaft von der (einfluss- reichen) Geistlichkeit zugleich als ein Sieg des Katholicismus über den Arianismus und das Heidenthum betrachtet wurde. Unter dem Vorwände, die katholischen Unterthanen des arianischen Westgothen- königs Alarich Ii. zu beschützen, fiel er über die Loire in das süd- liche Nachbarreich ein und dehnte in Folge seines Sieges unweit Poitiers (bei Voullon oder Voulon) 507 das fränkische Gebiet über Annalen des fränkischen Reiches im Zeitalter der Merowinger. 1873. — Schmidt, E. A., Gesch. ,v. Frankreich. 1. B. 1835. ’) Der Ort seines Sieges über die Alemannen wird bei Gregor von Tours gar nicht angegeben: nur von einem Kampfe Siegbert’s gegen die Alemannen wird beiläufig Tulbiacense oppidum als Schauplatz genannt. Beide Nach- richten werden gewöhnlich auf dieselbe Begebenheit bezogen. Vgl. E. A. Sclimidt’s Gesch. v. Frankreich, I., S. 46. Anm. 1 u. 2. Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. 3. Heft, S. 31—42 und Bd. Xv. v. Waitz, deutsche Verfassungsgesch., Ii. S. 58. Putz, Grdr. f. ob. Kl. Il 13. Aufl. 3
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