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1. Das Mittelalter - S. 48

1876 - Leipzig : Baedeker
48 Abu Bekr. Omar. §. 14. Die 5 „Grundpfeiler des Islams“ sind: l) Glaube an einen einzigen, unsichtbaren Gott und an dessen Gesandten Mohammed, 2) täglich ein ge- meinsames fünfmaliges Gebet in der Moschee mit der Richtung nach dem Tempel zu Mekka, mit zahlreichen und genau vorgeschriebenen Formeln und Ceremonien (Ausrufen der Gebetsstunde durch eine Menschenstimme zuerst von der Kanzel, später vom Minaret der Moscheen herab), 3) Al- mosen, 4) Fasten (den ganzen Monat Ramadhan, in welchem Gott den Koran vom Himmel herabgesandt hat, von Tagesanbruch bis Sonnenunter- gang) und 5) einmal im Leben eine Pilgerfahrt zur Kaaba unter man- nichfaltigen, zum Theil sehr beschwerlichen Gebräuchen. Die vier Chalifen aus dem Stamme Kurei sch1), 632—661. 1. Abu Bekr (632—634), der ältere Schwiegervater des Pro- pheten , den er seihst zu seinem Stellvertreter im Vorbeten gemacht hatte, ward, auf Betreiben des jüngern Schwiegervaters Omar, als Chalif, d. h. Nachfolger (Mohammed’s), gewählt und vereinigte in seiner Würde die höchste geistliche und weltliche Gewalt. Während er sich selbst damit beschäftigte, die Lehren Mohammed’s aus dem Munde der Schreiber und Frauen desselben in einem Buche, dem Koran, zu sammeln und so dem neuen Reiche ein politisch - reli- giöses Gesetzbuch zu geben, sandte er 11 Heerführer aus, tlieils um die nach Mohammed’s Tode sogleich abgefallenen Araber-Stämme wieder zu unterwerfen, theils um den Krieg mit den beiden grossen Nachbarreichen, dem persischen und byzantinischen, zu eröffnen, welcher ihnen durch die Unzufriedenheit eines grossen Theiles der Bevölkerung mit ihrer bisherigen Regierung sowohl in Persien als in Syrien und Aegypten (daher vielfacher Verrath) erleichtert wurde. Abu Bekr übertrug seine Stelle (mituebergehung des Ali) dem jüngern Schwiegervater des Propheten, 2. Omar (634—644). Dieser ist der eigentliche Begründer der arabischen Weltherrschaft; denn er schuf alle jene Einrichtungen, die Jahrhunderte hindurch das Chalifat zur ersten Weltmacht er- hoben. Seine Feldherren vollendeten nach einem grossen, durch die Verrätherei der griechischen Feldherren gewonnenen Siege (nahe beim See Tiherias) und der Einnahme der Hauptstadt Damaskus (635) die Eroberung Syriens und Palästina^. Omar begab sich selbst in einem einfachen Aufzuge nach der stark befestigten Stadt Jerusalem, welche sich nur dem Chalifen selbst ergeben wollte, schloss mit ihr *) *) Geschichte der Chalifen von Gust. Weil. 5 Bde. 1846—1862.
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