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1. Das Mittelalter - S. 59

1876 - Leipzig : Baedeker
Widukind. §. 16. 59 Rückkehr aus Italien erschien Karl so rasch in Sachsen (an den Quellen der Lippe), dass die angesehensten Männer des Volkes ohne Kampf Unterwerfung gelobten, sich taufen Hessen und Geisel stellten. An der Lippe ward eine drille Festung auf sächsischem Boden, die Karlseurg, angelegt, wo zahl- reiche Sachsen mit Weib und Kind sich taufen Hessen. Das nächste Maifeld hielt Karl (777) im Sachsenlande (zu Paderborn), um durch das Erscheinen der Sachsen auf demselben ihre Zugehörigkeit zum fränkischen Reiche zu constatiren und die neuen Unterthanen an die fränkischen Einrichtungen, namentlich an den Heerbann zu gewöhnen. Der gefährlichste unter den Gegnern der Fremdherrschaft, der Westfale Widukind, erschien nicht auf dem Reichstage zu Paderborn, sondern suchte eine Zuflucht bei dem Dänenkönige Sigfried, um eine günstige Gelegenheit zu einem neuen Auf- stande ahzuwarten. Diese fand sich, als Karl nach Spanien zog (s. S. 61). Vierter und fünfter Zug (779 und 780). Karl’s Abwesenheit in dem entfernten Spanien benutzten die Sachsen zu einer neuen Erhebung, unter Anführung des zurückgekehrten Widukind (778). Sie verbrannten die Ortschaften (auch die Karlsburg) bis zum Rheine, Köln gegenüber, und nicht im Stande den Uebergang über den Rhein zu bewerkstelligen, ver- wüsteten sie das rechte Rheinufer (von Deutz biscoblenz gegenüber). Von dem ihnen rasch entgegengesandten Heerbanne der Ostfranken und Ale- mannen wurden sie zurückgetrieben, an der Eder eingeholl und gänzlich geschlagen. Im nächsten Jahre (779) aber führte Karl selbst (vommaifelde zu Düren) den fränkischen Heerbann über den Rhein (an der Einmündung der Lippe), besiegte die Westfalen (bei Bocholt an der Aa) und drang aber- mals bis zur Weser und im folgenden Jahre (780) bis zur Elbe vor; allent- halben unterwarfen sich ihm die Sachsen, huldigten ihm und nahmen die Taufe an. So waren auch die Gaue zwischen Ocker und Elbe unterworfen und Karl konnte zu einer Organisation (zunächst einer kirchlichen) des er- oberten Landes übergehen. j( Zweiter Krieg, 782—785. Karl hielt das Land der Sachsen so sehr für beruhigt, dass er schon sächsische Adelige als seine Be- amten (als Grafen) einsetzte und vielfache den bisherigen Anschau- ungen des sächsischen Adels und Volkes widerstrebendeeinrichtungen traf. Als plötzlich die Sorben, ein slavischer Stamm zwischen Elbe und Saale, einen Einfall in das benachbarte sächsische und thü- ringische Gebiet machten, sandte Karl ihnen das Aufgebot der Ost- franken und Sachsen entgegen. Aber statt in dem fränkischen Heere Kriegsdienste zu leisten, erhoben sich (782) die Sachsen unter Widu- kind einmüthig, wie nie, gegen ihre Einstellung in das fränkische Heer und gegen die christlichen Missionare. Daher gaben die Ost- franken den Zug gegen die Sorben auf und wandten sich gegen Widu- kind, wurden aber (beim Berge Süntel an der Weser) gänzlich auf-
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