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1. Das Mittelalter - S. 118

1876 - Leipzig : Baedeker
118 Die Johanniter. Die Tempelherren. §. 30. dem Handel neue Richtungen (Handelslogen der Venetianer, später der Genueser in Constantinopel) und neue Produkte; sie erweiterten die geographischen und die naturhistorischen Kenntnisse. Am bedeu- tendsten sind aber ihre Folgen für den Adel, denn ihnen verdankt das Ritterthum, diese schönste Erscheinung des Mittelalters, seine Ausbildung. Unmittelbar gingen aus den Rreuzzügen die drei geistlichen Ritterorden hervor: 1) die Hospitaliter oder Johanniter.1) Kaufleute aus Amalfi hatten (1048) in Jerusalem ein Renedictinerkloster mit einem Spitale (d. h. Johannes) zur Aufnahme und Pflege armer und kranker Pilger gestiftet. Dieser Verein erhielt nach seiner Restätigung durch Papst Paschalis Ii. eine bestimmte Regel; die Mitglieder desselben, welche als Ordenskleid einen schwarzen Mantel mit weissem Kreuze annahmen und, ausser dem dreifachen Gelübde der Armutli, der Keuschheit und des Gehorsams, sich verpflichteten, die Waffen zur Vertheidigung der Religion und des Königreiches Jerusalem zu führen, theilten sich in 3 Klassen: a) Priester, b) Ritter, welche Schwert und Panzer über das Ordenskleid anlegten, und c) dienende Rrüder, welche sowohl die Kranken verpflegten, als auch im Felde Dienste leisteten. Dieser Orden verbreitete sich in Filialanstalten (8 „ Zungen “) über Europa, sein Vorsteher hiess Meister, später Grossmeister. Nach dem Verluste Palästina’s (1291) liess der Orden sich auf Cypern nieder, eroberte dann (1310) Rhodus — daher auch Rhodiserritter genannt —, behauptete sich hier gegen die Türken bis 1522 und erhielt zuletzt vom Kaiser Karl V. die Inseln Malta und Gozzo nebst Tripolis in Afrika —• daher auch Malteser ritte r. Napoleon nahm Malta 1798 ein und vertrieb die Ordensritter, verlor aber die Insel schon 1800 an die Engländer. 2) Die Tempelherren2) sind hervorgegangen aus einer Verbindung 9 französischer Ritter (1118) zur Beschützung der Pilger auf den unsicheren Strassen Palästina’s, welche von ihrer Wohnung, nahe beim ehemaligen Salomonischen Tempel in Jerusalem, den Namen Templer oder Tempelherren erhielten und wie die Johanniter das Mönchthum mit dem Ritterthum verbanden. Auch dieser Orden verbreitete sich ausserhalb Palästina, namentlich in Spanien und Frankreich; die grösseren Ordenshäuser hiessen Priorate, die klei- neren Commenden. Der Ritterorden des h. Johannes von Jerusalem oder die Malteser, historisch entwickelt von P. Gauger. 1844. 2) Wilcke, Ferd., Gesch. des Ordens der Tempelherren. 2 Bde. 1860.
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