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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 116

1894 - Dresden : Jacobi
116 So finden wir fast noch alles so, wie zu den Zeiten des Tacitus; ein Fortschritt in Bezug auf Bildung oder Humanitt ist kaum zu spren. In wie kurzer Zeit wirkte auch hier der Sauerteig des gttlichen Wortes umgestaltend und veredelnd! b) Zerstrung des Longobardenreiches (773774). Pippin hatte bei seinem Tode zwei Shne hinterlassen, unter die er das Frankenreich in der Weise geteilt hatte, da Karl den nrdlichen und der andere Sohn Karlmann den sdlichen Teil erhielt. Nur mit der hchsten Not wurde der Frieden zwischen ihnen aufrecht erhalten"; doch schon im Jahre 771 starb Karlmann. Da erschienen die Bischfe und Groen aus dem andern Teil des Frankenreiches vor Karl und baten ihn, auch die Herrschast der den andern Teil zu bernehmen und so das Reich wieder zu vereinigen. Karl willfahrte ihrer Bitte. Die Gemahlin und die Shne Karlmanns hatten sich nach Italien zum Könige Desiderins vom Longobardenreich begeben und dort freund-liche Aufnahme gefunden. Desiderins wollte die Shne Karlmanns zu Frankenknigen erheben, und sich so an Karl rchen; denn dieser war mit einer Tochter des Desiderins verheiratet gewesen, hatte sie aber nach einem Jahre wieder dem Vater zurckgeschickt. Er stellte nun an den Papst Hadrian das Verlangen, da er die Shne Karlmanns zu Kuigen salben sollte; allein, da der Papst ein entschiede-ner Gegner der Longobarden und ein Freund Karls war, willfahrte er nicht diesem Wunsche. Da bedrngte ihn Desiderins so mit seinen Kriegs-scharen, da er schleunigst Karl um Hilfe anrief. _ Karl suchte zunchst auf friedlichem Wege Desiderins von Rom abzuziehen. Als ihm dies aber nicht gelang, beschlo er den Krieg gegen die Longobarden. In Genf sammelte er ein zahlreiches Heer, teilte es in zwei Teile, von denen er den einen der den Mont Cenis fhrte, während sein Oheim Bernhard den andern der den Berg fhrte, der nach ihm den Namen der groe St. Bernhard" erhalten hat. Vor den Klausen vereinigten sie sich wieder, um die hier aufgestellten Longobarden zu vertreiben; doch lange scheiterten alle ihre Bemhungen an der Tapferkeit der Longobarden in ihrer fast uneinnehmbaren Stellung. Endlich gelang es einer anser-lefenen Schar, die Longobarden zu umgehen; nunmehr sahen sich letztere gentigt, den Rckzug anzutreten. Karl folgte mit den Seinen und Jchlo nach mehreren glcklichen Kmpfen Desiderins in seiner stolzen Haupt-stadt Pavia ein. Whrend sein Heer so den Longobardenknig umzingelt hielt, eilte König Karl nach Rom. Er wurde hier als Erretter sowohl vom Papst als von der Brgerschaft mit groen Ehren empfangen. Dem Papste besttigte er die Schenkungen seines Vaters; jedoch wachte er eiferschtig darber, da der Papst in weltlichen Dingen sein Vasall bliebe, und behielt sich das Recht vor, die Papstwahl zu genehmigen oder zu verwerfen. Nachdem er zu seinem Heere zurckgekehrt war, gelang es ihm bald, sich der Stadt Pavia zu bemchtigen. Der stolze Desiderins wurde gefangen genommen und nach Franken gefhrt, wo er in einem Kloster
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