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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 124

1894 - Dresden : Jacobi
124 ruug des Werkes. Der Dom wurde nach dem Muster einer Kirche zu Raveuua aufgefhrt, in Gestalt eines Achtecks mit einer Kuppel und mit Galerien. Es wurden dazu fertige Sulen aus Raveuna und Rom, Marmorplatten, Mosaiken, edle Steine und Metallschmuck benutzt. Fast ebenso prchtig waren die kniglichen Pfalzen zu Aachen und Ingelheim ausgeschmckt. Bei seinem Aufenthalte in Italien lernte er den herrlichen Kirchengesang kennen. Alsbald erbat er sich vom Papste Snger, um durch sie deu Gesang im Frankenlande verbessern zu lasseu. Diese Suger errichteten eine Singschule in Metz, die bald groen Ruf er-langte, und veredelten so den frnkischen Kirchengesang. Ebenso unterwiesen sie die frnkischen Geistlichen in der Kunst, die (Wasser-)Orgel zu spielen. Ein anderes Mal brachte Karl Lehrer der Grammatik und Mathe-matif aus Italien mit und verbreitete das Erlernen der Wissenschaften allenthalben. Seine Hauptsttze hierbei war der Angelsachse Alcnin, der im Kloster zu Jork zum geistlichen Stande erzogen war. Karl lernte ihn in Italien kennen und gewann ihn mit vier Gehilfen fr sich. Alcnins grtes Verdienst bestand unstreitig in seinem Eifer fr Hebung der Volksbildung im Frankenreiche. Nicht nur, da er die Shne und Tchter des Kaisers unterrichtete, sondern er trug auch wesentlich dazn bei, da in den Stdten des Landes und bei den Klstern und Abteien Schulanstalten verschiedener Art errichtet, da bei der Anstellung von Bischfen'und bten wissenschaftliche Bildung und Sinn fr Belehrung besonders bercksichtigt, da die Bcherschtze des Reiches durch Ab-schrifteu bereichert wurden". Karl ehrte die Verdienste Alcuins auf mannigfaltige Weise und bertrug ihm die berhmte Abtei des heiligen Martin bei Tours. (Al-cum starb 804.) Die berhmteste der ueugegrudeten Schulen war die Hofschnle, in welche Karl selbst mit seinen Kindern, seinen Hofleuten und deren Kindern gehen wollte. Er hatte stets ein wachsames Auge auf die Fortschritte der Schler. Der Mnch von St. Gallen berichtet darber: Als der siegreiche Karl nach langer Abwesenheit heimkehrte, lie er die Knaben vor sich kommen und hie sie ihre Briefe und Gedichte vor-zeigen. Da brachten ihm die Knaben von geringer Herkunft die ihrigen, der alle Erwartung gute, die vornehmen aber wiesen ganz leere und unntze Ware vor. Karl that da nach dem Vorbilde des ewigen Rich-ters: er sonderte die guten Schler ab, stellte sie zu seiner Rechten und sprach zu ihnen: Habt vielen Dank, meine Shne, da ihr meine Befehle zu enerm Frommen nach Krften auszufhren bemht gewesen seid. Jetzt bestrebt euch, die Volleuduug zu erreichen, dann werde ich euch gar herrliche Bistmer und Klster geben, und ihr werdet immer hochgeehrt in meinen Augen sein". Darauf wandte er sich mihlntoillen zu den links stehenden Schlern, mehr donnernd als redend: Ihr hoch-geborenen, zierlichen Leutchen, die ihr auf eure Abkunft und euern Reichtum traut und die Wissenschaft vernachlssigt, ich gebe nicht viel auf
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