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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 156

1894 - Dresden : Jacobi
156 zunehmen vermochte. Otto hob, als ihm aus Bayern ein gefhrlicher Aufstand gemeldet wurde, die Belagerung auf. Im Jahre 954 wurde die Verwirrung in Deutschland aufs hchste gesteigert, da in diesem Jahre die Ungarn wieder ins uneinige Reich einfielen und sich die Emprer mit dem alten Erbfeinde, der alten Pest des Reiches", verbanden. Hierdurch verloren sie jedoch gnzlich die Sym-pathie ihrer frheren Anhnger, und es ging fortan schnell mit ihnen bergab. Zuerst unterwarfen sich Konrad und der Erzbischof von Mainz, während Lindolf noch in Regensburg tapferen Widerstand leistete. Otto vermochte bei den damals schlechten Belagerungswerkzeugen auch diese Stadt nicht einzunehmen. Als er sich zurckzog, folgte ihm sein Sohn mit einem Heere; doch ehe es zum unnatrlichen Kampfe kam, brach-ten die anwesenden Bischfe eine Ausshnung zwischen Vater und Sohn zustande. Als der König eines Tages der Jagd oblag, warf sich sein Sohn mit bloen Fen vor ihm nieder, von tiefer Reue ergriffen, und erprete bei seinem Vater und allen Anwesenden Thrnen. Er ward durch vterliche Liebe wieder zu Gnaden angenommen und gelobte, fort-an in allen Stcken dem Willen seines Vaters zu gehorchen. Auf dem nchsten Reichstage unterwarfen sich Lindolf und Konrad ffentlich dem Könige. Er gewhrte ihnen zwar Verzeihung und ihre Familiengter; allein ihre Herzogtmer erhielten sie nicht zurck. Lothringen behielt Bruno; Schwaben verlieh er Bnrchard Ii., der sich mit der schnen und feingebildeten Hedwig, der Tochter Heinrichs von Bayern, vermhlte. Der unruhige Erzbischos Friedri von Mainz war kurz vorher gestorben; sein Nachfolger wnrde Wilhelm, ein natrlicher Sohn Ottos. Er untersttzte deu kniglichen Vater in allen seinen Bestrebungen, ebenso wie der Erzbischos Bruno von Kln. h) Die Niederlage der Ungarn auf dem Lechfelde (955). Im folgenden Jahre 955 kamen die gefhrlichen Ungarn aufs neue nach Deutschland; diesmal hatten sie es auf Bayern abgesehen. Sie drangen, frchterlich hauseud. bis Augsburg vor und belagerten die feste Stadt; doch der tapfere Bischof Ulrich verteidigte sie so lange, bis der König Hilfe brachte. Gleich nach dem Einfall hatte Heinrich zu seinem kniglichen Brn-der Boten gesandt mit der Schreckensnachricht: Siehe, die Ungarn verbreiten sich feindlich der dein Gebiet!" Sobald der König das hrte, brach er gegen die verhaten Erbfeinde auf. In der Nhe von Augs-brg schlug er sein Lager auf und versammelte die Hilfskrfte der andern Stmme um seine Fahne. Auf einer weiten Ebene am Lech, das Lechfeld genannt, sdlich von Augsburg, kam es zum Entscheidungskampf. Die Deutschen lagerten auf dem linken, die Ungarn auf dem rechten Ufer des Flusses. Der Schlachttag war ein heier Sommertag, der 10. August 955. Am Tage zuvor lie Otto im Lager einen Fast- und Butag verkndigen, um Gottes Gnade und Beistand zu erflehen.
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