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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 180

1894 - Dresden : Jacobi
180 Dies Gesetz verbreitete sich auch bald der Deutschland. Hierdurch wurden die Grafen und kleineren Herren unabhngig von den Herzgen und bald ganz reichsunmittelbar, d. h. sie waren nur vom Kaiser und Reich abhngig (freie Reichsherren!). Hinfort hielten diese Vasallen es in erster Linie mit dem Kaiser und weigerten sich oftmals, gegen ihn als den hchsten Schutzherrn ihrer Freiheit zu kmpfen. So lieen schon da-mals die schwbischen Ritter Herzog Ernst im Kampfe gegen den Kaiser im Stiche. In letzter Linie hatte Konrad durch die Erblichkeitserkl-ruug der Lehen gehofft, da die Fürsten auch die Kaiserwrde fr erblich anerkennen wrden, doch sah er sich hierin getuscht. Um die Herzge nicht zu mchtig werden zu lassen, wechselte er oft mit den Geschlechtern in den einzelnen Gauen. Einige Male benutzte er diese Wechsel dazu, die Herzogtmer an sein Haus zu bringen; so bertrug er Bayern und Schwaben an seinen Sohn Heinrich. Endlich war Konrad Ii. darauf bedacht, den Landfrieden zu schirmen. Hierzu trug einmal schon das Lehnsgesetz bei, weil die Groen nun nicht mehr so oft zum Schwerte griffen, wie frher, da sie sich nicht in gleichem Mae auf ihre Dienstmannen verlassen konnten. Sodann beschtzte der Kaiser Konrad den Gottesfrieden (Treuga Dei), welcher von Burgund ausging. Die fehdelustigen Groen dieses Landes hatten vielfach den friedlichen Brger und Landmann geschdigt. Um diesen wenigstens einige ruhige Zeiten zu verschaffen, setzte die bnr-gnndische Geistlichkeit es durch, da von Donnerstag Abend bis Montag Morgen und in den Festzeiten die Waffen ruhen muten. (Warum gerade au diesen Tagen?) Gegen die Kirche verfuhr Konrad Ii. ziemlich eigenmchtig; so be-setzte er die Bischofsthle nicht immer mit den fhigsten, sondern mit seinen getreuen Anhngern. Es mute also auch die Kirche seiner Herrschaft dienen. Sonst zeigte er sich als frommer Christ. Er legte den Grund zu dem prchtigen Dom zu Speier, in dessen Gruft hinfort die Kaiser ruhten. Als er im Sommer 1039 starb, fand er darin zuerst seine Ruhesttte. 2. Kaiser Heinrich Iii. von 1039 1056. a) Seine Persnlichkeit. Da Heinrich schon lange gewhlt und gekrnt und auch von seinem Vater in die Regierungsgeschfte eingefhrt war, vollzog sich der Regie-rnngswechsel ohne jede Strung. Der neue König besa dieselbe Seelenstrke, dieselbe strenge Gerech-tigkeitsliebe, denselben persnlichen Mut wie sein Vater; auch das stolze Be-wutsein von der Bedeutung seiner Stellung und das Streben, seine Wrde und Macht zu heben und den Seinen zu sichern, hatte er von seinem Vater geerbt. Dagegen war die Hrte desselben in ihm gemil-dert; anstatt der Leidenschaftlichkeit und Gewaltthtigkeit Konrads finden wir bei seinem Sohn Milde und Besonnenheit. Er hatte seinen Jh-
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