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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 187

1894 - Dresden : Jacobi
187 ten zu entrichten. Der habgierige Kirchenfrst hatte sich fr diesen Preis bereit erklrt, die verhate Ehe Heinrichs mit Bertha zu lsen. Doch am Tage vor der Trennung der Ehe erschien ein ppstlicher Legat, der strenge Einsiedler Petrus Damiani, und untersagte mit ernsten Worten die Ehe-scheiduug. Heinrich fgte sich und vershnte sich bald darauf mit seiner Ge-mahlin; allein er gebot trotzdem den Thringern, den Zehnten an den Mainzer Erzstuhl zu entrichten. Da verbanden sich die entrsteten Th-ringer mit den Sachsen und rckten, zusammen 60 000 Mann stark, vor die Harzburg und schlssen dort Heinrich mit geringer Begleitung ein. y) Heinrichs Flucht. Durch eine Gesandtschaft stellten die Verbndeten folgende Forde-rung an den König: er solle die Burgen, die er zur Vernichtung Sachsens erbaut habe, niederreien lassen; er mge Sachsen, wo er schon von seinem Knabenalter an gesessen, bisweilen verlassen und auch andere Teile seines Reiches besuchen. Weiter verlangten sie, da er die Männer von niedriger Abkunft, durch deren Rat er sich und das Reich zu Grunde richte (Adal-bert war bereits gestorben), vom Hofe vertreibe und die Verwaltung der Reichsgeschfte den zustndigen Fürsten berlasse; da er die Knigin wie seine Gemahlin halte und liebe und von seinen lasterhaften Handlungen ablasse. Heinrich lie mehrere Male durch beauftragte Bischfe mit den Em-prern verhandeln; doch sie waren weder durch Drohungen noch durch Bitten zu bewegen, die Waffen niederzulegen, ehe der König ihre Bedin-gungen erfllt habe. Da sie frchteten, da er heimlich entweichen wrde, bewachten sie sorgfltig alle Wege, die aus der Burg fhrten; dennoch entkam der König mit einigen Begleitern im Schutze eines Waldes, der sich von der Harzburg bis au die Grenzen der Thringer erstreckte. Drei Tage lang wanderte er ohne Speise durch den unermelichen Wald, gefhrt von einem wegekundigen Jger. Endlich am vierten Tage kamen sie nach Eschwege in Hessen, von den Anstrengungen und vom Hunger bis aufs uerste erschpft. Im nahen Hersfeld erwartete er ein Reichsheer unter Anfhrung feines Schwagers, des Herzogs Rudolf von Schwaben. Als dies langsam herangerckt war, fiel Heinrich den Anfhrern zu Fen und bat sie um Gottes willen, sich seines Unglcks zu erbarmen. Zwar rhrte er die Versammelten zu Thrueu; allein sie verweigerten ihm jede Hlse, indem sie vorgaben, da ihr Heer zu gering gegen die verbndeten Sachsen und Thringer sei. 3) Der Frevel der Sachsen. Bald darnach sielen auch die Fürsten offen vom König ab und dach-ten fogar daran, ihn abzusetzen und einen neuen König zu whlen. Da war es ein groes Glck fr Heinrich, da die rheinischen Städte, allen voran die damals schon mchtige Stadt Worms, ihn willig aufnahm und ihm ihr Heer zur Verfgung stellte. Allein mit dieser geringen Macht wagte er nicht gegen die starken Gegner zu ziehen; zudem erkrankte er auch bald bis auf den Tod.
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