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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 189

1894 - Dresden : Jacobi
189 weiterhin, da der rmische Bischof der einzige Patriarch im Abenblanbe war; ba seine Gemeinde, der christlichen Sage nach, von dem Apostel-frften Petrus gegrndet werben, da stets rechtglubige Bischfe auf dem rmischen Stuhle saen, die oftmals aufgefordert wurden, die Rechtglubigkeit anderer Geistlichen zu bescheinigen. Vor allem haben zu dem hohen Ansehen der rmischen Bischfe einzelne hervorragend tchtige beigetragen, so Leo I. der Groe zur Zeit Attilas und Gregor I. (um 600). Die rmischen Bischfe lieen sich am liebsten Papst" (von papa = Vater) nennen und betrachteten sich als Statthalter Christi auf Erden. Ihr Ansehen wuchs von Jahrhundert zu Jahrhundert in der Christenheit. Die mchtigen Kaiser, wie Karl der Groe, Otto I., Heinrich Iii. beanspruchten durchaus in weltlichen Dingen den Vorrang vor den Pp-sten und zeigten sich in allem als Herren derselben. Hiergegen eiferte und arbeitete zuerst der Papst Gregor Vii. ) Gregors Vii. Persnlichkeit. Gregor Vii. fhrte vor feiner Erhebung auf den ppstlichen Stuhl den Namen Hildebrand; er entstammte einer Bauernfamilie ans der Um-gegend des toskanischen Stdtchens Soana. Er wurde um das Jahr 1020 geboren. Da seine Eltern die groen Fhigkeiten ihres Sohnes erkannten, sandten sie ihn zu seinem Oheim, der Abt des Marienklosters zu Rom war. Hildebrand wurde hier ein strenger Mnch und studierte eifrig. In-folge feiner Fhigkeiten kam er frh an den ppstlichen Hof und stieg hier von Stufe zu Stufe. Den abgefetzten Papst Gregor Vi. begleitete er m die Verbannung nach Deutschland; hier lernte er alle Verhltnisse kennen, vor allem das Bestreben der Fürsten, sich vom Kaiser mglichst unabhngig zu machen. Sein Aufenthalt am Kaiserhofe und in Worms, Mainz, Cln be-reicherte feine politische Einsicht und gab ihm einen Begriff von wahrer Macht und Herrschaft." Nach dem Tode Gregors Vi. begab er sich nach dem berhmten burgundischen Kloster Clngny und machte die Resormbestrebnngen der dortigen Mnche zu den seinigen. Um diese Reformen durchfhren zu knnen, war es nach feiner Meinung ntig, da der Papst nicht nur ganz unabhngig vom Kaiser dastehe, sondern auch, da er der Oberherr aller Herrscher, selbst des rmischen Kaisers werde. Nach Italien zurckgekehrt, wirkte Hildebrand zunchst als Ratgeber der nchsten Ppste in diesem Sinne. Im Jahre 1059 entzog er durch em Edikt die Wahl des Papstes dem rmischen Volke und die Besttigung derselben dem Kaiser. Hinfort Rollte der Papst sein, welcher von der Mehrheit des Cardinalskollegiums gewhlt worden war. Zu den Cardi-nlen gehrten anfangs nur die Pfarrgeistlichen Roms, spter auch andere Prlaten, die vom Papst zu dieser hohen Wrde ernannt wurden. So wurde die Papstwahl ganz dem Einflsse des Kaisers entzogen und der Papst dem Kaiser als gleichberechtigt zur Seite gestellt. Doch bald begngte sich Hildebrand hiermit nicht; sondern, nachdem er 1073 gegen die gesetzlichen Bestimmungen vom rmischen Volke zum
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