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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 191

1894 - Dresden : Jacobi
frst fortan einen Bischof ober Abt in fein Amt einsetze und sich von ihm den Hnlbigungseib leisten lasse; nur der Papst ober fein Bevollmchtigter sollte berechtigt fein, den frei Gewhlten durch Belehnung mit Ring und Stab in sein Amt einzufhren. Dies konnten sich aber die Lanbessrsten nicht gefallen lassen, ba ihnen baburch ein groer Teil ihrer bisherigen Mackt entrissen wrbe; auch Heinrich Iv. nicht, ba die reichen Bistmer und Abteien fast die Halste Deutschland in Besitz hatten. Es entbrannte beshalb der Jnvestiturstreit, welcher ein halbes Jahrhundert Kirche und Staat burchtobte. 8) Heinrichs Demtigung vor Canosfa. a) Heinrich in den Bann gethan. Zu Anfang des Jahres 1076 kam es zwischen Heinrich und Gregor zu einem heftigen Streit. Der König erhielt vom Papste ein Schreiben, worin ihm biefer vorhielt, ba er noch die Investitur ausbe und noch immer nicht die gebannten Rte entlassen habe; zugleich berief er ihn bieferhalb zur Verantwortung nach Rom. Heinrich Iv., der biefe Anmaung emprt, berief die beutfchen Bischfe nach Worms und lie hier den Papst fr abgefetzt erklären, weil er den ppstlichen Stuhl wiberrechtlich bestiegen, zu eigenmchtigen und verberblichen Neuerungen mibraucht und durch Verbrechen und Laster geschnbet habe." Diese Erklrung schickte er an Gregor in einem Schreiben, welches also beginnt: Heinrich, von Gottes Gnaben König, an Hilbebranb, nicht den Papst, fonbern den falschen Mnch," und besten Schlusatz lautet: Steige herab vom ppstlichen Stuhl, den bu bir wiberrechtlich angemat hast!" Die Antwort des Papstes war der Bannstrahl; der König und alle Bischfe, welche die Wormser Beschlsse unterzeichnet hatten, wrben aus der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen. Weiterhin erklrte er den König fr unwrbig zur Regierung und entbanb alle seine Unterthanen vom Eid der Treue und des Gehorsams. Dies htte nun nichts gefruchtet, wenn die Fürsten nicht sogleich offen vom König abgefallen wren; sie vereinigten sich aber zu Tribur, zwischen Worms und Mainz, und beschlossen : wenn der König nicht im Lause eines Jahres vom Banne durch den Papst befreit werbe, wrben sie einen neuen König whlen. Die enbgltige Entscheibung stellten sie dem Papste anheim, der im Februar 1077 nach Augsburg kommen wollte, um in eigener Person der Heinrich zu richten. b) Heinrichs Reise nach Italien. Der König war so vor eine schreckliche Wahl gestellt: entweber mute er sich vor Februar nchsten Jahres die Verzeihung des Papstes, (als Oberpriester) erwirken, ober biesen barnach in Augsburg als weltlichen Richter gelten lassen; dann war seine Absetzung sicher. (An den britten Ausweg, mit Hilfe der getreuen rheinischen Städte seine Knigsehre zu retten, bachte der so groem Unglck nicht gewachsene Herrscher nicht.)
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