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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 194

1894 - Dresden : Jacobi
194 an den Papst. Derselbe erneuerte 1080 den Bann gegen Heinrich, den sogenannten König", und forderte alle Groen auf, Rudolf zu untersttzen. Diesmal hatte der Bannstrahl nicht die Wirkung, wie vor drei Jahren; alle Anhnger blieben Heinrich treu. Auf einer Kirchenversammlung zu Mainz lie Heinrich den Papst aufs neue entsetzen und bald darauf zu Brixeu von 30 italienischen Bischfen einen Gegenpapst, Clemens Iii., whlen. Im Herbste 1080 erfolgte in der Schlacht an der Elster das Gottes-gericht. Obgleich die Sachsen Sieger blieben, endete die Schlacht fr Heinrich gnstig, denn Rudolf war in derselben schwer verwundet wor-den ; Gottfried von Bouillon hatte ihm die rechte Hand abgehauen. Als er sein Ende herannahen fhlte, sagte er zu den ihn Umstehenden: Das ist die Hand, mit dem ich meinem Herrn und König die Treue geschworen. Nun lasse ich Reich und Leben. Ihr aber, auf deren Rat ich die Krone nahm, sehet wohl zu, ob ihr mich den rechten Weg gefhret habt." Bald darauf verschied er. In der Merseburger Domkirche, in welcher man ihn beisetzte, er-richteten ihm seine Anhnger ein prchtiges Denkmal. Heinrichs Ansehen nahm nun in Deutschland immer mehr und mehr zu. Die folgenden Gegenknige waren so ohnmchtig, da Heinrich sich jetzt gegen seinen mchtigsten Gegner, den Papst Gregor Vii., in Italien wenden konnte. C) Heinrichs Sieg gegen Gregor Vit. Im Frhjahr 1081 zog Heinrich abermals der die Alpen, jetzt aber mit einem stattlichen Heere, das sich in Ober- und Mittel-Italien von Tag zu Tag vergrerte ; fast alle Städte und Bifchfe schlssen sich an Heinrich und seinen Papst an; nur Rom blieb dem alten Papste treu. Erst nach 2 Jahren gelang es den Kriegern des Knigs, die Mau-ern zu ersteigen und sich der Leostadt zu bemchtigen, wlirend sich Gregor hinter die festen Mauern der Engelsburg flchtete. Da neue Vermitte-lungsversnche zwischen Heinrich und Gregor an dem Starrsinn des letz-teren scheiterten, lie Heinrich 1084 seinen Papst in St. Peter weihen und dann von diesem sich und seiner Gemahlin die Kaiserkrone aufsetzen. Die Kaiserlichen versuchten oftmals, wenn auch vergeblich, die Engelsburg zu erstrmen. Hierdurch geriet Gregor in groe Gefahr. Ans die-ser errettete ihn sein treuer Bundesgenosse und Lehnsmann Robert Guis-card*), der tapfere Normannen-Herzog von Apulien und Calabrien. Als dieser mit einem groen Heere zu seinem Entstze, gegen Rom vorrckte, mute Heinrich mit seinem Huflein auf die Rmer war dazu kein sicherer Verla nach Norden abziehen. Bald darauf wurde Rom von den Normannen eingenommen. Die Sieger steckten die Stadt in Brand, plnderten und hausten entsetzlich darin. Die Erbitterung der Rmer nicht nur gegen die Normannen, sondern auch gegen deren Bundesgenossen Gregor war so groß, da letzterer seinem Befreier nach Sd-Italien folgte. Hier lebte er noch ein Jahr zu Salerno. Er starb 1085 mit den Worten: Ich habe die Gerechtigkeit *) D. i. Schlaukopf.
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