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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 196

1894 - Dresden : Jacobi
196 Der Kaiser hatte gar nichts gegen seinen irregeleiteten Sohn in Italien unternommen, sondern war in Deutschland verblieben, um zunchst hier die Gemter zu beruhigen und wieder Gesetz und Recht Geltung zu verschaffen. y) Gegen seinen Sohn Heinrich V> Der Kaiser begnstigte wie seine Vorgnger die Einfhrung des Gottesfrieden und verkndete einen allgemeinen Reichs- und Landfrieden, welchen die Fürsten auf 4 Jahre beschwren muten. Die bertreter desselben traf die hrteste Strafe. So kehrte Ruhe und Ordnung wieder zurck, soda der Landmann und der Kaufmann wieder seiner friedlichen Beschstiguug nachgehen konnte. Aber der Reichsfrieden dauerte nicht lange; der Zorn der ppst-lich gesinnten und unzufriedenen Groen gegen den Kaiser war so groß, da sie 1104 auch seinen zweiten herrschschtigen Sohn, den spteren Kaiser Heinrich V., welcher bereits von seinem Vater zum Nachfolger bestimmt war, durch allerlei Verfhrungsknste zur Emprung verau-laten. Als ihn der bekmmerte Vater durch Gesandte bitten lie, von seinem schndlichen Vorhaben abzulassen, enschnldigte er sich damit, da er mit einem Gebannten nichts gemein haben wollte. So betrieb er unter dem Vorwande der Sache Gottes die eigene Sache." Doch wagte es der Sohn nicht, seinem in vielen Schlachten er-probten Vater auf dem Schlachtfelde zu begegnen, er griff deshalb zur List und Verstellung. Als beide Heere sich an der Mosel gegenber-standen, eilte er zu seinem Vater, bat ihn unter Thrnen um Verzei-hung, schob alle Schuld auf seine Verfhrer und schlug ihm vor, nach-dem jener sein Heer entlassen habe, ihn zu den Fürsten nach Mainz zu begleiten; dort wolle er ihn mit diesen und dem Papste ausshnen. Als der Kaiser ihn sorglos begleitete, gab er pltzlich vor, da der Erzbischof sich weigere, den Gebannten in Mainz aufzunehmen; des-wegen bat er ihn, das nahe Weihnachtsfest in der Feste Bckelheim bei Kreuzbach allein zu begehen, während dessen wollte er alles aufs beste ordnen. Der Kaiser vertraute den gleienden Worten seines Sohnes. Als er jedoch mit wenigen Begleitern in die Burg eingeritten war, wurde er gefangen gesetzt und hart behandelt, soda es ihm am notwendigsten fehlte. Im nahen Ingelheim mute er sodann vor einer groen Ver-sammlnng auf seine Krone und seine Gter Verzicht leisten. Als man aber auch von ihm das Schuldbekenntnis forderte, da er den Papst Gregor Vii. ungerecht verfolgt habe, weigerte er sich standhaft. Bald darnach soll man den alten Kaiser sogar nach dem Leben getrachtet haben; infolgedessen floh er auf einem Schiffe rheinabwrts zu dem ihm befreundeten Bischof von Lttich. Seine treuen Anhnger, die rheini-sehen Städte, welchen er viele Privilegien verliehen hatte am meisten der ersten freien Reichsstadt Worms rsteten abermals und stellten ihm ein Heer zum Kampfe gegen den harten unnatrlichen Sohn. So drohte fr Deutschland ein neuer unheilvoller Brgerkrieg; doch noch vor Aus-
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