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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 210

1894 - Dresden : Jacobi
210 welcher bald darnach Kanzler von Italien wurde. (Christian war ein besserer Kriegsmann als Geistlicher und zog das Kampfgetse und die ritterlichen bungen seinen Priestergeschften vor, soda wenige in dem in einen schweren eisernen Panzer gehllten Herrn einen Kirchenfrsten vermuteten.) Hierauf durchzog der Kaiser ganz Deutschland, um berall selbst Recht zu sprechen und alles sr einen neuen Zug nach Italien vorznbe-reiten. In Aachen lie er die Gebeine Karls des Groen, der in diesen Tagen zu den Heiligen erhoben wurde, feierlich ausstellen; er wollte damit aller Welt kund thuu, da er dieselbe Macht begehrte, die einst dies sein hehres Vorbild innegehabt hatte in Staat und Kirche. ) Der Schicksatsschlag 1167 und dessen Folgen. Im Herbst des Jahres 1166 .ging der Kaiser zum vierten Mal der die Alpen, teils um seinen Papst zu untersttzen, teils um die Lom-barden zu unterwerfen. Zunchst wandte sich das kaiserliche Heer gegen Rom. Bei Tus-culum erfochten die beiden kriegerischen Kirchenfrsten, Reinald von Cln und Christian von Mainz, mit ihrer kleinen Schar nach den Clner Jahrbchern einen gttlichen" Sieg; 15 000 Rmer blieben auf dem Schkichtfelde. Eilends rckte nun der Kaiser selbst gegen Rom vor und erstrmte nach kurzer Gegenwehr die Stadt. Die Rmer muten ihm und seiner Gemahlin den Eid der Treue wiederholen. Es war mitten im Sommer des Jahres 1167. Pltzlich wechselte heftiger Regen und Sonnenschein, es bildeten sich bse Dnste und in-solgedessen entwickelte sich eine grliche Seuche und Pest, welcher -der grte Teil des Heeres erlag; auch der tapfere Erzbischof Reinald von Cln und viele andere Fürsten und Grafen wurden hingerafft. Als nun die Mailnder sahen, da die Macht des Kaisers gebrochen war, kehrten sie zu der Trmmersttte ihrer Stadt zurck, bauten sie wieder mit groer Eile auf und verfolgten Friedrich mit bewaffneter Hand, als er den Alpen zueilte. Ergrimmt darber ergriff dieser aus den Geiseln, welche er vormals von den Mailndern erhalten hatte, einen vornehmen Mann und lie ihn aufhngen; da gaben sie, von groem Schrecken er-fat, die Verfolgung auf. In Susa suchten die Brger den Kaiser durch Hinterlist zu tten; aber von seinem Wirte gewarnt, entkam er auf folgende Weise. Friedrich lie einen ihm treuen und hnlichen Lehnsmann, mit Namen Hartmann von Siebeneichen, in sein Bett legen; er selbst zog eilends im Gewnde eines Dieners mit zwei Rittern davon. Am Morgen kamen die Brger und suchten den Kaifer. Als sie von dem Kmmerer die Antwort er-hielten, er schlafe noch, erbrachen sie die Thr und erkannten, da er entflohen sei. Den getreuen Diener des Kaisers verschonten sie und lieen ihn unverletzt seinem Herrn folgen. So entkam der Kaiser und fhrte das durch Tod, Krankheit und alles Ungemach geschwchte Heer in das Vaterland zurck. Als er nachmals nach Italien zurckkehrte, zerstrte er Susa von Grund aus.
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