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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 215

1894 - Dresden : Jacobi
215 f) Herrlichkeit des Kaisertums zu dieser Zeit. Durch die Unterwerfung Heinrichs hatte Barbarossa sein Ansehen in Deutschland wieder zu Ehren gebracht. Im Jahre 1183 schlo er mit den lombardischen Stdten einen dauernden Frieden zu Coustanz unter folgenden Bedingungen: Den Stdten bleibt die Selbstverwaltung und freie Gerichtsbarkeit in ihren Mauern; an der Spitze der Stadt stehen frei ge-whlte Konsuln (oder Podesta), welche dem Kaiser den Eid der Treue leisten mssen, ebenso auch alle Brger vom 17. bis 70. Jahre. Die schwierigsten Streitflle werden durch den Kaiser oder seinen Vertreter entschieden. Erscheint der Kaiser in der Lombardei, so mssen ihm die Städte Hilfs-trnppen gewhren, falls er sein Ansehen in Ober-Jtalien wieder herstellen mu; auf den Romfahrten sind sie ebenso zu Untersttzung und Ver-pflegung seines Heeres verpflichtet. Nachdem nun in Deutschland und Italien Frieden herrschte, ver-anstaltete der Kaiser 1184 zu Mainz ein glnzendes Fest, der das die Chronisten Wunderdinge berichten. Der Kaiser wollte hier seine Shne, nmlich den schon zum König gewhlten und gekrnten ltesten Heinrich und den Schwabenherzog Friedrich, mit dem Ritterschwert umgrten. Zu diesem Feste waren nicht nur die Fürsten des ganzen Reiches, son-dern auer den Gesandten der benachbarten Reiche, welche dem Kaiser Huldigungsgeschenke darbrachten, auch die Groen, die Ritter, die Brger und fahrendes Volk (Gaukler) in groer Zahl erschienen. Die ungeheure Menge von Gsten, gegen 70000 Mann, vermochte die Stadt Mainz nicht zu beherbergen; infolgedessen war auf dem rechten Rheinnfer dem Kaiser eine Pfalz erbaut, um dieselbe die Zelte der Fürsten und viele andere, einer Stadt vergleichbar. Es fehlte nichts, um den Glanz irdischer Pracht zu zeigen: in der Verschiedenheit der Tracht, in den Behngen der Pferde und in der Ergtzlichkeit der Schauspiele. Der Kaiser bewirtete die Volksmenge drei Tage hindurch. Man hatte dazu ungeheure Massen von Vorrten an Wein und Lebensmitteln aufgehuft. So berichtet Arnold von zwei groen Husern, die von oben bis unten mit Hhnern angefllt waren, zur grten Verwunderung aller, die kaum geglaubt hatten, da soviel Hhner in allen Lndern berhaupt vorhanden wren. Als die ersten Tage mit grter Freude festlich begangen waren, nahmen die Kaisershne mit vielen andern Knappen zugleich den Ritter-gurt, nachdem frh eine feierliche Messe gehalten worden war. Vor der Umgrtung waren sie mit Waffen versehen worden und hatten sich im ritterlichen Ringplatze mutig getummelt. Darnach wurde in Mainz ein allgemeiner Reichsfriede errichtet. s) Friedrichs friedlicher Zug nach Italien. Bald nach dem prchtigen Nationalfeste zu Mainz hatte sich Friedrich mit glnzendem Gefolge zum 6. Male der die Alpen nach Italien begeben. Er wurde hier jetzt mit groem Jubel aufgenommen; allen Stdten voran Mailand, woselbst er sich auch viel aufhielt. Von hieraus schickte er auch Gesandte an Wilhelm, König von Sieilien, und lie
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