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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 223

1894 - Dresden : Jacobi
223 staufen, zumal in Italien, frchtete, und fr die Macht des Papstes ge-fhrlich hielt, entschied er sich fr den schwcheren Welfen und schleuderte gegen Philipp den Bannstrahl, worauf etliche geistliche Fürsten, desgleichen der Landgraf von Thringen und der König von Bhmen, von Philipp abfielen. d) Dtc Ermordung Philipps. Der persnlich bedeutendere und liebenswrdigere Hohenstaufe gewann, nachdem er siegreich in Thringen vorgerckt war, bald nicht nur diese Fürsten zurck, sondern 1205 wandten sich noch die meisten ursprnglichen An-Hnger Ottos, selbst der Erzbischof von Cln und sein eigener Bruder, der Pfalzgraf Heinrich, ihm zu, foda dem Welfen auer seinem Erblande nur noch die Stadt Cln und wenige Bezirke am Niederrhein treu blieben. Als der friedlich gesinnte König Philipp seinem Gegner einen einjhrigen Waffenstillstand gewhrte, sprach ihn der Papst vom Banne los und wrde ihn sicher auch als König anerkannt haben, wenn Philipp nicht 1208 durch Meuchelmord dahingerafft worden wre. Arnold von Lbeck berichtet der diese grausige That: Als Philipp in Babenberg weilte, um hier die Vereinigung der zu einem Feldzuge berufeneu Groen zu erwarten, entstand pltzlich eine Entzweiung zwischen ihm und dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach. Philipp hatte seine Tochter mit Otto zu verloben beschloffen; weil aber Otto blutdrstig und unmenschlich war, so hatte der König seinen Sinn gendert und die be-absichtigte Verlobung aufgegeben. Als der Pfalzgraf das erfuhr, bemhte er sich um die Hand der Tochter des Herzogs von Polen und sagte zu König Philipps Herr, ich bitte eure Milde, zu bedenken, wie ergeben ich euch stets gewesen bin, wie viel ich in eurem Dienste im Kriege verwandt habe. Darum bitte ich euch, jetzt ein Geringeres fr mich zu thun, nmlich mir an den Herrn Herzog von Polen einen Empfehlungsbrief zu schreiben, damit die bereits glcklich eingeleitete Angelegenheit, nmlich der Heirate vertrag, durch Ew. Majestt Vermittelung beffer zum Abschlu komme." Der König antwortete: Das will ich gerne thun." Der Pfalzgraf ber-gab ihm darauf hocherfreut einen zum Behuf der obfchwebeudeu Augelegen-heit abgefaten Brief, worauf der König sagte: Gehe und komme bald wieder, Du wirst dann den Brief besiegelt finden." Whrend er aber fort war, wurde der Brief in entgegengesetztem Sinne verndert und mit dem kniglichen Siegel versehen, da die polnische Prinzessin eine Verwandte des Knigs war. Als nun der Pfalzgraf den Brief empfangen hatte, sah er an demselben auswrts einen Flecken. Das kam ihm verdchtig vor, und er ging zu einem Vertrauten und sprach: Offne mir den Brief und lies den Inhalt!" So erfuhr er die Tuschung. (Urias Brief!) ; 1 ' 9 Voll Wut drang er darnach in das Gemach des Knigs mit ge-zcktem Schwerte ein und versetzte ihm mit den Worten: Jetzt sollst Du fr Deme Treulosigkeit den!" den Todesstreich. Auch etliche andere Groe, z. B. der Bifchof von Bamberg, sollen darum gewut haben. Durch seinen Tod geriet das Land in Verwirrung; alle trauerten und klagten einmtig: Ach, unser Fürst ist gefallen, unser Ruhm ist zu
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