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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 248

1894 - Dresden : Jacobi
248 Diese hatte er auch dringend ntig, da die Wittelsbacher in Bayern und Brandenburg den Kampf mit Energie gegen ihn fortsetzten und 1349 ut dem tapfern, kampfeslustigen Grafen Gnther von Schwarzburg einen Gegenknig aufstellten. Doch hatten seine Gegner wenig Glck. In Brandenburg stellte der König gegen Ludwig von Bayern den falschen Waldemar auf; Gnther erkrankte bald, verzichtete deshalb gegen eine Geldsumme auf die Krone und starb bald darnach. Die Wittelsbacher fanden es nun fr geraten, sich mit Karl Iv. zu einigen. Letzterer erklrte jetzt Waldemar fr einen Betrger und belie die Wittelsbacher in ihrem ganzen Besitz, wogegen diese ihn als rechtmigen König anerkannten. Zur Zeit dieser Thronstreitigkeiten wtete in Deutschland eine wtende Pest, der schwarze Tod" genannt. Pltzlich wurden die Leute von inner-licher Hitze befallen, litten groe Schmerzen und starben meistens nach kurzer Zeit. Manche Ortschaften sollen damals ganz ausgestorben sein; in anderen vermochten die berlebenden die Menge der Toten nicht zu bestatten, soda die Leichname in den Husern verwesten und so die Ge-fahr noch vermehrten. (Zu dieser Zeit Fahrten der Geielbrder.) t>) Karls Iv. Regierung. Als Karl Iv. 1349 die Alleinherrfchaft erworben hatte, dachte er zwar daran, in Deutschland einen Landfrieden zu errichten; allein feine Sorge um Bhmen lie ihn nicht dazu kommen. Spter sah er es sogar ruhig mit an, da in Sddeutschland die Fürsten und Herren die reichen Städte bekriegten. Da halfen sich diese selbst und vereinigten sich zu dem groen schwbischen Stdtebund", der mehrere Jahrzehnte erfolgreich gegen die Gegner Empte. Weil Karl Iv. im Reiche alles drunter und drber gehen lie, nannte man ihn des deutschen Reiches Stiefvater"; dagegen sorgte er fr seine Hausgter und Stammlnder wie ein rechter Bater. Zunchst besttigte er alle Sonderrechte und Privilegien Bhmens. Sodann gab er fr dies Land ein Gesetzbuch heraus, welches die Ver-waltung regelte, so z. B. das Fehdewesen strenge untersagte. Weiter sorgte er fr die Vergrerung und Verschnerung seiner Hauptstadt Prag, lie der die Moldau eine steinerne Brcke erbauen und eine hohe, feste Mauer um die Stadt auffhren Mit Genehmigung des Papstes grndete er 1348 eine Universitt in Prag, welche bald eine solche Blte erreichte, da sie von mehreren Tausenden von Studenten besucht wurde. Im Innern des Landes frderte er Handel und Gewerbe, berief deutsche Ansiedler, welche den Ackerbau hoben, grndete neue Städte, z. B. Karlsbad, und zog Knstler und Gelehrte an seinen Hof. Mit Recht konnten ihn die dankbaren Bhmen als ihren Vater" bezeichnen. Im Jahre 1352 zog Karl Iv. der die Alpen, aber nur mit 300 Rittern. In Mailand besttigte er gegen eine hohe Geldsumme die Herrschaft des Visconti. In Rom lie er sich mit der Kaiferkrone schmcken. Ein besonderes Verdienst hat sich Kaiser Karl Iv. noch dadurch erworben, da er ein neues Reichsgrundgesetz beraten und festsetzen lie, durch welches hauptschlich die Wahl des Kaisers und die Rechte der Kur-
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