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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 252

1894 - Dresden : Jacobi
252 In Konstanz strmten zeitweilig 80 000 Menschen zusammen: Der Papst Johann Xxiii., 3 Patriarchen, viele andere Kirchenfrsten und Geistlichen, Rechtsgelahrte, der Kaiser und die weltlichen Groen mit groem Gefolge n. s. w. Gleich zu Anfang beschlo man, nicht nach der Kopfzahl, sondern nach den 4 Hauptnationen i deutsche, franzsische, italienische und englische abzustimmen. Zuerst setzte man die 3 Ppste ab und stellte so die Einheit der Kirche her. Fr die Dauer des Konzils hielten sich die versammelten Vter fr das Oberhaupt der Kirche. Als den Hauptvertreter der Ketzerei betrachtete man Hus, welchen man am 6. Juli 1415 zum Flammentode verdammte und auf einer Rhein-insel verbraunte (s. Kirchengeschichte!). Die beabsichtigte Kirchenreform wurde durch den neugewhlten Papst Martin vereitelt, indem er 1418 das Konzil auflste. c) Hussiten. Als einige Jahre daruach Wenzel, der König von Bhmen geblieben war, starb, wollten die Bhmen, die treuen Anhnger des Hus (deshalb auch Hussiten genannt), nicht den wortbrchigen Kaiser Siegismund als ihren Herrn anerkennen. Da rckte der Kaiser mit einem wohlgersteten Heere ins Land. Allein die fr ihren Glauben begeisterten Hussttte zogen ihm entgegen und schlugen sein Heer in offener Feldschlacht. Sie wurden von ihren Geistlichen, die ihnen den Kelch vorantrugen, angefeuert. Ihre Ausrstung war mangelhaft; viele waren nur mit gerade gereckten Senfen und dergl. Geraten bewaffnet. Ebenso erging es vier anderen kaiserlichen Heeren. Die kaiserlichen Truppen liefen meistens schon auseinander, sobald sie die wilden ungeordneten Haufen herannahen sahen. Zuletzt brachen die Hussiten unter ihren tapfern Heerfhrern in die benachbarten deutschen Lnder ein, verheerten Drfer und Städte und tteten die Bewohner. Es wre nicht Wunder, wenn das Volk verzagt und hinfort jeden Bhmen gehat htte." Auch Brandenburg wurde von ihnen arg mitgenommen, weil der Kurfürst auch ein Heer gegen sie angefhrt hatte. Bei Bernau wurden sie endlich geschlagen und von dem Kurprinzen aus dem Lande gejagt. Schlielich spalteten sich die Hussiten. Die gemigte Partei begngte sich mit dem Kelch beim h. Abendmahl, mit der Priesterehe und der Verkndigung des Wortes Gottes in der Landessprache. Als ein neues Konzil zu Basel ihnen diese Forderungen gewhrt hatte, nahmen sie Siegismund als ihren Landesfrsten an. Die andere Partei (Taboriten genannt) wurde endlich im Osten von Prag besiegt. Ein berrest von ihnen sind die bhmisch-mhrischen Brder. Nur ein Jahr noch herrschte Siegismund der Bhmen. Im Jahre 1437 starb er.
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