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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 265

1894 - Dresden : Jacobi
265 So hatte der tapfere, umsichtige Kaiser die erste Stellung in Europa und die Vorherrschaft in Italien behauptet. c) Karls andere Kriege. Neapel und teilten wurden in dieser Zeit vielfach durch die Raub-fahrten Chaireddins Barbarossas heimgesucht, der in Tunis einen Seeruber-staat gegrndet hatte. Als dieser endlich auch an den Ksten von Spanien landete, viele Christen in die Gefangenschaft fchleppte und das ganze mit-tellndische Meet samt den Kstenlndern unsicher machte, zog Karl V. 1535 gegen ihn. Er eroberte Tunis und gab der Sage nach 20 000 Christensklaven die Freiheit. Ein anderer Zug, 6 Jahre spter, blieb erfolglos, da ein gewaltiger Sturm die Flotte Karls zerstreute. Auch gegen die Trken kmpfte Karl V. siegreich und drngte sie in den Jahren 14321535 bis Belgrad zurck. d) Karls V. Ausgang. Das Verhalten des Kaisers der Reformation gegenber werden wir bei Besprechung des weltbewegenden Ereignisses selbst schildern. Karl V. verstand in diesem wie so manchem anderen Stck nicht seine Zeit; er htte staunenerregendes vollbringen knnen, wenn er sich an die Spitze der religisen Bewegung gestellt und diese seinen Zwecken dienst-bar gemacht htte. Es gelang ihm nicht, im Bndnis mit dem Papste die Frstenmacht zu schmleru. Im Jahre 1547 demtigte er zwar die Hupter des schmalkaldischeu Bundes und setzte sie gefangen; allein der schlaue, poli-tische Kurfürst. Moritz von Sachsen wute rechtzeitig zu verhindern, da die Erfolge dauernde waren; ja, im Augsburger Frieden mute der Kaiser sich sogar dazu verstehen, die Gewalt der Fürsten zu vermehren. Diese Mierfolge sowie die Trauer darber, da es ihm nicht ge-hingen war, die Einheit der abendlndischen Kirche zu erhalten, verau-lateu den von krperlichen Leiden niedergebeugten Kaiser, auf seine Krone zu verzichten, und zwar auf die Herrschaft iu den Niederlanden, Italien und Spanien zu Gunsten seines Sohnes Philipp; die deutschen Lnder samt der Kaiserwrde gingen 1556 aus seinen Bruder Ferdinand I. der. Da der Kaiser der Welt und ihrer Pracht berdrssig war, zog er sich in das stille Kloster San Juste in Spanien zurck (lies Plateus Der Pilgrim von S. Inst")! Hier verlebte er in einem schnen Hause neben dem Kloster die letzten Lebensjahre. Die Nachricht, da er sich vergebens abgemht, zwei Uhren in gleichen Gang zu setzen und dabei aus-gerufen habe: Thor, der ich die Menschen in Glaubenssachen in Ein-klang bringen wollte!" ist unverbrgt. Karl V. blieb bis an sein Ende (1558) der grte Gegner der Reformation und forderte seine Erben noch im Testamente auf, die Ketzer und Neuerer mit unerbittlicher Strenge auszurotten.
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