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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 330

1894 - Dresden : Jacobi
330 der aufgehobenen Grund- und Gebudesteuern fhrte er eine geringe Abgabe auf die Lebensmittel u. bergt (Mahl- und Schlachtsteuer genannt) ein. In mehreren Gegenden des Reichs weigerte man sich, diese fr das Land durchaus heilsamen Neuerungen anzuerkennen. So lange nmlich die Grund- und Gebudesteuern bestanden, scheuten sich Kolonisten, sich in Brandenburg niederzulassen. Doch dem festen Auftreten Friedrich Wilhelms gelang es, berall seine Plne durchzusetzen. Nur in Preußen kam es zu offenen Feindseligkeiten. Zunchst weigerten sich die preuischen Stnde, ihm den Huldigungseid zu leisten. Sie behaupteten, der König von Polen habe nicht das Recht gehabt, sie wie pfel und Birnen an Brandenburg zu verschenken; sodann wollten sie nicht die verlangten Ab-gaben zahlen. Da rckte der entschlossene Kurfürst nach Preußen und besetzte Knigsberg. Friedrich Wilhelm war sich hier kaum des Lebens sicher und sah bald ein, da er ohne Gewaltmaregeln nichts erreichen wrde. An der Spitze der Unzufriedenen standen der Brgermeister Roth und ein Oberst von Kalkstein. Der Kurfürst lie den ersteren gefangen nehmen und vor Gericht stellen. Man verurteilte ihn wegen Hochverrats zum Tode. Friedrich Wilhelm begnadigte ihn und lie ihn gefangen setzen. Die hierdurch eingeschchterten Stnde leisteten den Huldigungseid; doch einige Edellente setzten ihren Widerstand fort. An ihrer Spitze stand der Oberst von Kalkstein; er soll sogar dem Kurfrsten nach dem Leben getrachtet haben. Er wurde deshalb gefangen genommen und fest-gesetzt. Als ihn der Kurfürst begnadigte, entfloh er nach Warschau, wiegelte hier den König von Polen gegen den Kurfrsten auf und beschimpfte letzteren. Als Polen Kalkstein nicht ausliefern wollte, lie ihn der Kur-frst heimlich ergreifen und nach Preußen schaffen. Hier wurde er durch das Gericht zum Tode verurteilt und auch hingerichtet. Solche schwere Kmpfe hatte der Kurfürst zu bestehen, um seine wohlgemeinten Plne durchzusetzen. Er lie sich aber hierdurch nicht abschrecken, sondern setzte sein Werk ruhig fort. Nachdem er berall die Gemter beruhigt hatte, forgte er fr bessere Sicherheit auf den Landstraen, da der Kaufmann ungehindert seine Waren befrdern lassen konnte. Bis dahin hatten nicht nur die greren Landesteile, sondern auch die greren Städte das Recht gehabt, besondere Mnzen zu prgen. Friedrich Wilhelm fhrte fr alle brandenburgischen Lnder dieselben Mnzen ein. Durch alle diese Verbesserungen legte er den Grund zu dem spter so mchtigen Staate Brandenburg-Preuen. Was das einige Brandenburg schon jetzt vermochte, zeigte sich bald in dem Kriege mit Schweden. f) Ludwig Xiv. und fctrtc Raubzge. ) Frankreichs Macht und Ansehen hebt sich. Bis zu den Zeiten der ersten Hohenstaufen war Frankreichs Macht gering. Die Könige waren meistens abhngig von ihren bermchtigen, trotzigen Baronen und Lehnsleuten.
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