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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 349

1894 - Dresden : Jacobi
349 c) Friedrich wird König. Der Vater Friedrichs, der groe Kurfürst, hatte Brandenburg so groß gemacht, da es ebenso viele Macht und ebenso groes Ansehen hatte, wie verschiedene Knigreiches) Er hatte sich jedoch mit dem Titel eines Kurfrsten begngt. Sein Sohn Friedrich aber, der ja Prunk und Glanz mehr als alles liebte, hatte von jeher den Herzenswunsch, sich die Knigskrone zu' erwerben. Sein erster Ratgeber Dankelmann hatte ihm ernstlich abgeraten. Der schmeichlerische und schlaue Wartenberg bestrkte den Wunsch Friedrichs und wute die Verhandlungen so fein zu führen, da im Jahre 1701 Friedrichs Wunsch in Erfllung gehen konnte. In dem Stammland Brandenburg war der Kurfürst vom Kaiser abhngig, aber in Ostpreuen war er unumschrnkter Herr. Er wollte sich deshalb zum Könige in Preußen machen. (In'; Preußen, weil Westpreuen uoch bis 1772 zum Polenreiche gehrte. Friedrich der Groe nannte sich zuerst nach der Erwerbung Westpreuens König von" Preußen.) Hier in Preußen konnte sich Friedrich nennen lassen, wie es ihm beliebte. Es kam nur darauf an, ob die anderen Fürsten, zumal der angesehenste, der deutsche Kaiser, ihn auch als König anerkannten. Friedrichs Haupt-sorge war nun die, schou vor seiner Krnung sich die Anerkennung des Kaisers zu sichern. In Wien sah man ein evangelisches Knigreich im Norden von Deutschland sehr ungern und war deshalb lange Zeit nicht Friedrich zu Willen. Jedoch ums Jahr 1700 drohte der spanische Erb-folgestreit. Da sterreich gern in seinen Reihen die tapferen Branden-burger zu haben wnschte, gewhrte es Friedrich im Herbste 1700 die verlangte Anerkennung unter der Bedingung, da 8000 Brandenburger das Heer sterreichs verstrken sollten. Aus dem Krontraktat" (Zurbonsen 184 ff.). Nachdem in den ersten Artikeln das alte Bndnis mit sterreich erneuert worden und Friedrich dem Kaiser fr den bevorstehenden spa-nischen Erbfolgekrieg 8000 Hilfstruppen versprochen, heit es im Vii. Artikel : Als auch Se. Kurfrstl. Durchl. gelegentlich dieses Traktats Ihrer Kaiserl. Maj. nnterthnigst vorstellen lassen, wes maen Sie aus ver-schiedeueu Motiven ihr Absehen gefasset htten, ihrem mit viel Landen von Gott gesegneten hohem Haus deu kniglichen Titel zu erwerben, und deshalb Ihre Kaiserl. Maj. ersucht haben, da Sie Ihr dazu behilflich zu sein, und ihr sich darunter willfhrig zu erweisen geruhen mchten, zumal Sie wohl erkennten, da Sie sich deshalb vornehmlich an Ihre Kaiserl. Maj. als das allerhchste Oberhaupt der Christenheit, und ohne deren Approbation Sie sich solchen Titel zu arrogiereu, noch zu der Pro-klamation und Krnung zu schreiten nicht gemeint wren, zu addressieren, und dero Deklaration nach dem Exempel anderer sonverainer Könige, die in vorigen Zeiten diese Wrde erlangt, zuvorderst und vor allen Dingen darber zu suchen htten: Also haben Ihre Kaiserl. Maj. *) Brandenburg war damals der 2000 ^Meilen groß und hatte gegen 2 Mill. Einwohner; Berlin 55 000 Einw.
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