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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 352

1894 - Dresden : Jacobi
- 352 hatte. Seine Regimenter fochten mit auerordentlicher Tapfer-feit; doch der Lohn dafr war gering, wie wir bei seinem Sohne Fried-rich Wilhelm I. hren werden, unter dessen Regierung erst der blutige Krieg beendet wurde. Im Norden Europas tobte der nordische Krieg (s. unten), der erst im Jahre 1720 beendet wurde. Russen und Schweden zogen durch preuisches Gebiet und verheerten dasselbe, ohne da Friedrich I. sie daran zu hindern vermochte, da seine Truppen ja im Westen standen. Im nordischen Kriege wurde Ostpreuen nicht nur arg verwstet, sondern die Feinde schleppten dazu eine pestartige Krankheit ins Land, an der viele Tausende starben. Auch in den anderen Teilen des neuen Knigreichs sah es nicht zum besten aus, da durch die elende Wirtschaft des Gnstlings Warten-berg und feiner Freunde (die drei W" Brandenburgs: Wartenberg selbst, dann Warteuburg und Wittgenstein!), die tchtig fr ihren eigenen Geldbeutel sorgten; das Land ausgesogen wurde; immer neue Stenern erfanden sie und erpreten groe Summen. Der König, gutmtig und mild gesonnen, htte nimmer eine solche Bedrckung seines Volkes geduldet, wenn er darum gewut htte; doch Wartenberg verstand es geschickt, ihn der 10 Jahre hindurch zu tuschen. Endlich entlarvte ihn der Kronprinz im Bunde mit echten Vaterlauds-freuuden. Nun wurde er zwar entlassen, aber noch mit einer hohen Pension. Seinen Freunden ging es schlimmer. Fortan standen Friedrich I. treue und rechtschaffene Männer zur Seite, und das uu-glckliche Preußen begann sich bald wieder zu heben. Unter König Friedrich I. wurde Preußen auch vergrert. Als der Bruder seiner verstorbenen Mutter kinderlos starb und mit ihm das Hans der niederlndischen Drnier erlosch, fielen Preußen die Grafschaften Singen und Mrs in Deutschland und das Frstentum Neuen-brg in der Schweiz zu. Letzteres Frstentum trat spter Friedrich Wilhelm Iv. an die Schweiz ab. Durch Kauf erwarb Friedrich die schne Grafschaft Tecklenburg, im Norden der heutigen Provinz West-salen gelegen (1707,). Friedrich I. war ein Gnner und Beschtzer der Knste und der Wissenschaften. In seinen Diensten stand der berhmte Knstler und Baumeister Schlter, der das Berliner Schlo verschnerte, das herrliche Zeughaus erbaute imb das vielbewunderte Reiterstandbild des groen Kurfrsten schuf.' Fr die Wissenschaft zeigten der König und sein Hof groes Interesse; namentlich die Knigin, die an den glnzenden und steifen Hoffesten kein Wohlgefallen fand, fondern sich lieber mit Gelehrten und berhmten Mnnern unterhielt. Der König schenkte ihr bei Berlin ein Dorf, woselbst er ihr auch ein Lustschlo erbauen lie. Schlo und Dorf nannte er feiner Gemahlin zu Ehren Charlottenburg. Auf Anregung der Knigin richtete er in Berlin eine Akademie der Wissenschaften ein, in der sich die Gelehrten zur Befrderung der
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