Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 443

1894 - Dresden : Jacobi
443 Als der preuische Gesandle im Mrz 1806 zu Paris auf Hannover zu sprechen kam, war von einer Abtretung dieses Landes an Preußen keine Rede mehr; bald darnach bot es Napoleon sogar England an. Preußen erkannte im Sommer des Jahres 1806 den Rheinbund an und erhielt dafr das Versprechen, Napoleon werde die Stiftung eines norddeutschen Bundes unter Preuens Leitung (wie 1866) begnstigen; im Geheimen lt Napoleon aber die Staaten Sachsen und Hessen von dem Eintritt in den Bund abmahnen. Endlich besetzte Mnrat, der Gro-herzog von Berg, mitten im Frieden die Abteien Essen und Werden und vereinigte sie mit seinem Lande. Jetzt hatte die Geduld unseres Knigs endlich ein Ende; am 10. August befahl er die Mobilmachung des preuischen Heeres, da er sicher auf baldige russische Hilfe rechnete. Sodann forderte er von Napoleon, er sollte bis zum 1. Oktober Deutschland rumen und seine Truppen der den Rhein zurckziehen, sowie der Bildung des nord-deutschen Bundes nichts in den Weg stellen andernfalls erklre Preußen den Krieg. Napoleon antwortete darauf: Sie haben meine Antwort gefordert, als guter Ritter stelle ich mich dar, um sie zu bringen." So begann im Oktober der unglckliche Krieg. c) Doppclschlacht bei Jena und Auerstdt am 14. Oktober. Das preuische Heer, schlecht ausgerstet (so fehlte den Soldaten der fr diese Jahreszeit so ntige Mantel), mit veralteten Gewehren versehen, sammelte sich in Thringen, etwa 93000 Mann stark, dazu kamen noch 20 000 Sachsen. Den Oberbefehl fhrte auch diesmal der alte Herzog Karl Ferdinand von Braunschweig. Napoleon, mit den Rheinbundstruppen, stellte diesen gegen 200000 Mann entgegen. Am 10. Oktober kam es bereits zu dem Gefecht bei Saalfeld. Der Ausgang desselben war von unheilvoller Vorbedeutung; der kleine preuische Haufen wurde in die Flucht getrieben und dessen Anfhrer, der tapfere preuische Prinz Louis Ferdinand, nach verzweifelter Gegenwehr von der bermacht gettet. Der eine Teil des preuischen Hauptheeres, unter dem Oberbefehl des Fürsten von Hohenlohe, hatte sich mit 28 000 Mann bei Jena aufgestellt; gegen diesen rckte Napoleon mit 78 000 ins Feuer. Die Preußen hatten versumt, den nahen Landgrafenberg zu besetzen; alsbald nahmen die Franzosen Besitz von demselben und beherrschten fortan die Stellung der Gegner. Vom frhen Morgen bis nachmittags 2 Uhr leistet die preuische Armee der bermacht tapferen Widerstand; endlich aber mssen sie weichen. In aufgelsten Reihen wlzt sich der Rest des Heeres nach Weimar zu und trifft unterwegs auf die Trmmer der anderen Heeresabteilung. wodurch ein solcher Wirrwarr und so entsetzliche Scenen entstanden, da Gneisenau spter schrieb: Das waren Gruel! Tausend-mal lieber sterben, als dies wieder erleben." An demselben Tage hatte nmlich auch der Herzog von Braun-schweig mit seiner Armee bei Auerstdt gegen die Franzosen, unter Davonst, unglcklich gekmpft. Zu Anfang der Schlacht hatten Blchers
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer