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1. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 517

1894 - Dresden : Jacobi
517 reit zeigte, des Knigs eigenstens Werk" gegen den Willen der Volks-Vertretung durchzusetzen. Otto von Bismarck war geboren am 1. April 1815 als der Sohn des Rittmeisters a. D. von Bismarck und stammte aus einem alten, in der Altmark begterten Rittergeschlecht. Seine erste Jugend verlebte er auf den Gtern seines Vaters; dann kam er nach Berlin, um sich im Gymnasium Zum grauen Kloster" auf den Wunsch seiner brgerlichen Mutter, eine Tochter des Kabinettsrats Menken, zur diplo-matischeu Laufbahn vorzubereiten. Nachdem er das Gymnasium absolviert hatte, bezog er die Uni-versitt Gttingen, um die Rechte zu studieren. Er war ein heiterer, lebensfroher Student, der die Freuden der Burschenherrlichkeit" niemals verschmhte, ein gefrchteter Schlger und ein gewandter Reiter. Nur kurze Zeit hindurch war er beim Stadtgericht zu Berlin als Ansknltator beschftigt; dann ging er zur Verwaltung der und arbeitete bei der Regierung zu Aachen, spter zu Potsdam, woselbst er zur selben Zeit bei den Gardejgern seiner Militrpflicht gengte. In Greifswald hrte er darnach Vorlesungen der Landwirtschaft, um sich fr die Ver-waltung der vterlichen Gter vorzubereiten. Als er die pommerschen Besitzungen seines Vaters verwaltete, lernte er auch das praktische Leben mit seinen zeitgemen Forderungen kennen. Im Jahre 1845 starb sein Vater; er erbte das mrkische Gut Schnhausen. Hier trat er zunchst in die ffentlichkeit als Mitglied des Provinziallandtages und als Deichhauptmann. In dem vereinigten Landtage von 1847 zeigte er sich als unerschrockener Mann, von treffen-dem politischem Urteil. Ebenso khn und furchtlos trat er tu dem Re-volutiousjahre und 1849 in dem Landtage auf. Er sammelte Gesinnnnzs-genossen um sich und trat den demokratisch Gesinnten als treuer Vor-fechtet fr den monarchischen, christlichen Staat schlagfertig und mit schneidender Schrfe entgegen (der bestgehateste Junker"). Im Jahre 1851 wurde er zum preuischen Bundestagsgesandten ernannt. Bisher hatte er sterreich fr den natrlichen Freund Preuens gehalten. In Frankfurt sah er bald ein, da sterreich eher ein Todfeind seines engeren Vaterlandes und eine Bundesreform durchaus not-wendig war, diese allein nur mit Blut und Eisen" wrde entschieden werden knnen. Nachdem er 8 Jahre hindurch die preuischen Jnter-essen in der nachdrcklichsten Weise vertreten hatte, wurde er zum Ge-sandten in Petersburg, 1862 in Paris ernannt; doch schon nach einigen Monaten berief ihn sein kniglicher Herr zur Lsung der schwierigen Militärfrage au die Spitze des Ministeriums. Die Abgeordneten meinten vielfach, sie htten noch den Junker" von frher vor sich und hofften, bald mit ihm fertig zu werden; allein sie sahen sich gewaltig getuscht und merkten nach kurzer Zeit, da er inzwischen ein groer Staatsmann geworden sei. Er sprach im Abge-ordnetenhause frei und offen feine Meinung der die Notwendigkeit der Heeresreform ans, weil wichtige Dinge innerhalb Deutschlands und seiner Grenzen zu regeln seien. Viele seiner Worte wurden dald zu geflgelten,
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