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1. Deutsche Geschichte und sächsische Landesgeschichte bis zum Beginn der Reformation - S. 70

1915 - Leipzig : Teubner
70 Zweiter Zeitraum. Deutsche Geschichte und schsische Landesgeschichte usw. und die ihrer Anhnger wurden eingezogen. So vergrerte er wenigstens um etwas seinen Besitz. Die Stimmung der Sachsen reizte er in der Folgezeit dadurch noch mehr, da er in ihrem Gebiete im Norden des Harzes die harz brg, im Sden derselben die Hasen brg und mehrere andere Burgert erbauen lie, da er nach dem Tode des Herzogs den erbberechtigten Magnus nicht freilie und ihm fr immer das Herzogtum vorenthalten zu wollen schien. Die Sachsen emprten sich, befreiten die gefangenen Fürsten und belagerten Heinrich in seiner Harzburg. Itcit Itthe entrann er. Sein Ruf an die deutschen Fürsten verhallte ungehrt. Keiner hielt ihm die Treue, zu der sie alle verpflichtet waren. Als ein von seinen Feinden gedungener Mann erklrte, vom König zur Ermordung der herzge von Schwaben und Krnten aufgefordert worden zu sein, berief der dem Könige ebenfalls feindlich gesinnte (Erz-bischof von Mainz sogar die Fürsten nach Mainz, um Heinrich absetzen zu lassen. In der grten Not ffnete die Stadt Worms dem verlassenen flchtigen König ihre Tore und gab ihm die Mittel zur Sammlung eines kleinen Heeres. Handelsvorrechte, Erla von Zollen und spter die Befreiung von der Herrschaft des Bischofs waren des Knigs Lohn fr die Treue der Stadt. Unterdessen brachen die Sachsen die kniglichen Burgen in ihrem Lande, eroberten auch die Harzburg, lieen sich aber dazu hinreien, die dortigen Grber von verwandten des Knigs zu schnden. Dieses verbrechen brachte die kirchlich gesinnten Kreise Deutschlands auf die Seite des Knigs, vor allem die Bischfe und einige fromme Fürsten. Mit einem bunt zusammengesetzten Heere schlug er nun die Sachsen in der Nhe von Langensalza 1075 und zwang sie zu vlliger Unterwerfung. Der selbstbewute, in allem noch zgellose, zu unberlegtem handeln neigende König glaubte jetzt seiner bermacht allen Gegnern gegenber vollstndig sicher zu sein. Da erstand ihm ein uerer Feind, dessen Machtmittel um vieles grer waren =als die seinen, Papst Gregor Vii. 2. Heinrichs Iv. Kampf mit Gregor Vii. und mit der aufstrebenden Frstenmacht im Reiche. a) Gregor Vii. und seine Forderungen. Papst Gregor Vii., vordem langjhriger oberster Berater mehrerer Ppste, im Geiste des Klosters dluny erzogen, als Mnch Hildebrand durch mehrere Reisen mit den kirchlichen und weit-lichen Verhltnissen Burgunds und Deutschlands wohl vertraut, war der ener-gischste Vertreter der clunrjazensischen Ideen, vor allem in der Richtung, da der Papst als Nachfolger Petri und Stellvertreter Ehristi auf Erden jeder weltlichen Gewalt bergeordnet sei. Als Berater des Papstes hatte er bereits durchgesetzt, da das Verfahren bei der Papstwahl gendert wurde: Nicht mehr das rmische Volk und der gesamte rmische Klerus, sondern die Kardinle", d. s. die Hauptpriester der Kirchen zu Rom und sieben Bischfe aus dessen Umgebung, sollten knftig die Ppste whlen. Der Kaiser sollte nicht um vorherige Zustimmung, sondern hchstens um nachherige Besttigung ersucht werben. Als Papst drang er unerbittlich unter Androhung und voll-
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