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1. Deutsche Geschichte und sächsische Landesgeschichte bis zum Beginn der Reformation - S. 71

1915 - Leipzig : Teubner
23. Heinrichs Iv. Kampf mit Gregor Vii. und den deutschen Fürsten 71 zug des Bannes auf Befolgung des Verbotes der Laien-Investitur" und der Simonie", sowie der Forderung des Elibats" (Ehelosigkeit) fr hhere und niedere Geistliche. b) Der Ausbruch des Kampfes mit Gregor Vii. Heinrich Iv. hatte zunchst die ppstlichen Gesetze und Forderungen gar nicht beachtet, hatte auch die von ihm eingesetzten und zumeist verheirateten und darum von Gregor gebannten deutschen Bischfe ruhig in ihren Stellungen belassen. His aber Gregor ihn um deswillen bedrohte und seine Exkommunikation" ankndigte, lie er ihn durch eine Synode zu Worms absetzen (1076). Er schrieb an Hildebrand, den falschen Mnch, nicht mehr Papst": Steige herab, verlasse den angematen apostolischen Stuhl! (firtcmserer besteige den Stuhl des seligen Petrus, der nicht Gewalttat unter der Religion verbirgt, sondern des seligen Petrus lautere Lehre verknde. 3ch, Heinrich, König von Gottes Gnaden, samt allen meinen Bischfen spreche zu dir: Steige herab, steige herab, du fr alle Zeiten zu verdammender!" Gregor Vii. aber verhngte den Bann der den König, entband alle Untertanen des diesem geleisteten Eides und sprach ihm seine Krone ab (1076). Gott habe ihm, so sagte er im Bannfluch, durch die Gnade des heiligen Petrus, des Fürsten der Apostel, die Gewalt verliehen, zu binden und zu lsen im Himmel und auf Erden. Auf diese Zuversicht also vertrauend, untersage ich, zur Ehre Gottes und zum Schutze deiner Kirche, im Hamen des allmchtigen Gottes, des Daters, des Sohnes und des heiligen Geistes, traft deiner Macht und Gewalt, dem Könige Heinrich, dem Sohne des Kaisers Heinrich, der sich gegen deine Kirche in unerhrtem bermute erhoben hat, das Regiment der das gesamte Reich der Deutschen und Italiens, und ich lse alle Christen von dem Bande des Eides, den sie ihm geschworen haben oder noch schwren werden, und ich verbiete jedem, ihm als einem Könige zu dienen." Nun begann der mit Unterbrechungen jahrhundertelang whrende Kampf des Kaisertums gegen das Papsttum. c) Die Untreue der deutschen Fürsten gegenber dem Könige. In diesem ge-fhrlichen Augenblicke standen die deutschen Fürsten nicht hinter ihrem Könige. In vlliger Derkennung der Gefahr, die dem Staate von der Kirche drohte, die einen aus persnlicher Feindschaft gegen Heinrich, die anderen in der Hoffnung, da dadurch die Macht des Knigtums zugunsten frstlicher Macht verringert wrde, erkannten sie den Anspruch des Papstes auf das Absetzungsrecht gegenber dem hchsten weltlichen Herrscher des Abendlandes an. Auch die deutschen Bischfe, die bis dahin der vlligen Unterwerfung unter das Papsttum widerstrebt und noch vor kurzem den Papst fr abgesetzt erklrt hatten, verlieen Heinrich Iv. Nur einige sddeutsche Städte und die unmittelbaren Dasallen des Knigs blieben ihm treu. Heinrich erreichte nur mit Mhe, da nicht sogleich ein anderer König gewhlt und da ihm ein Jahr Frist gegeben wurde, in dem er sich vom Bannfluche lsen sollte. Er bat in einem Schreiben Gregor um Derzeihung, entlie alle gebannten Bischfe, gestattete sogar die Rckkehr des Bischofs von Worms m diese S che nk-Gehmlich-Gnther. Lehrb. d, Gesch. v I. 5
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