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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 154

1905 - Breslau : Hirt
154 Das Mittelalter. Dritte Periode, 1254—1517. Ai / stadt Berlin-Cölln, die,1chon Friedrich I. das Hfsnnngsrecht, d.i. das Recht, ohne Erlaubnis mit bewaffneten Scharen inhre^Tm^inznziehen, verweigert hatte. Als Friedrich Ii. nun, um den Sitz der Regierung in die Mitte der Mark zu verlegen, sich in Berlin eine Burg zu erbauen wünschte, wollten ihm die Bürger keinen Bauplatz einräumen. Um diese Zeit aber brach in Berlin, wie in vielen anderen deutschen Städten, ein Streit Misckerl. .deu^Gescklechtern und... den Künsten au§. Da erschien der von beiden Teilen um Entscheidung an.mil 600 Reitern vor der Stadt und wurde in der allgemeinen Bestürzung eingelassen. Damit war er Herr der Stadt. Die Bürger mußten ihm die Schlüssel aller Stadttore ausliefern und einen Platz an der Spree, mitten zwischen den beiden Städten, abtreten, damit er sich dort eine Burg erbaue. Sie empörten sich zwar noch einmal und rissen die angefangenen Burgmauern nieder; aber Friedrich erzwang aufs neue den Gehorsam. Der Bürgermeister mußte in die Verbannung gehen, Berlin-Cölln mußte eine Geldstrafe zahlen und verlor seine bisherigen Gerechtsame: die niedere Gerichtsbarkeit, freie Wahl ihrer Beamten n. a. Jetzt leisteten auch die anderen Städte Gehorsam. Als das Schloß in Berlin vollendet war, machte es der Kurfürst zum Sitz 1451 seiner Regierung; so ward Berlin die Hanptstadt Brandenburas. Verstimmt durch den ungünstigen Ausgang des Kampfes mit Pommern und gebrochen durch den Tod seines letzten Sohnes, trat Friedrich die Marken 1470 seinem Bruder Albrecht ab und zog sich nach Franken zurück, wo er schon im folgenden Jahre starb. h. Albrecht Achilles (1470—1486) verdankt diesen Beinamen seiner Heldenkraft und ungestümen Tapferkeit. Als dieser weit und breit berühmte Held zum ersten Male nach Brandenburg kam, boten die Märker alles auf, um ihn geziemend zu empfangen.* Nach alter Sitte beschenkten ihn die Bürger in Sal^wedel mit Hafer, Fischen, Hammelkeulen und Rier: doch dies alles machte^ auf ihn einen nur ärmlichen Wnbrucfr Auch die Fluren der Mark wollten ihm nicht gefallen, wenn er an das schöne Franken dachte. An dem märkischen Adel vermißte er die feine höfische Sitte der Süddeutschen; gegen den Bürgerstand aber war er überhaupt eingenommen, wohl infolge der vielen erbitterten Kämpfe, die er mit den Nürnbergern hatte führen müssen. Als Albrecht nun aus eigne Hand eine Biersteuer einführen wollte, widersprachen die Stände — die hohe Geistlichkeit, der Lehnsadel und die städtischen Behörden — und bewilligten ihm nur ein für allemal 100000 Gulden. Hierdurch waren ihm die Marken noch mehr verleidet; er übertrug daher ihre Verwaltung seinem Sohne Johann und kehrte nach Franken zurück. Als aber seiner Tochter, der Herzogin von Glogau, ihr Witwensitz Glogau von dem Herzog Hans dem Grausamen von Sagan bestritten wurde, eilte Albrecht wieder aus Franken zur Hilfe herbei und besiegte die Pommern und die Schlesier: jene
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